Baltic Earth: Neues gemeinsames Sekretariat
Nach mehr als 30 Jahren wird das Internationale Baltic Earth Sekretariat (IBES), das die Forschung und andere wissenschaftliche Aktivitäten des Baltic Earth Forschungsnetzwerks unterstützt, vom Helmholtz-Zentrum Hereon an zwei bedeutende meereswissenschaftliche Institute an der Ostsee übergeben: Das Leibniz-Institut für Ostseeforschung in Warnemünde (IOW) und das Institut für Ozeanologie der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Sopot (IO PAN). Dazu findet heute im Internationalen Maritimen Museum Hamburg ein Kolloquium mit einer feierlichen Zeremonie statt.
Gemeinsame PM Helmholtz-Zentrum Hereon, Institut für Ozeanologie der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Sopot, Polen (IO PAN) und Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW)
Der Transfer des Sekretariats vom Hereon zu den beiden neuen Forschungseinrichtungen erfolgt mit dem Ruhestand des derzeitigen IBES-Vorsitzenden Dr. Marcus Reckermann ab April 2025. „Ich freue mich sehr, dass so großes Interesse am Fortbestehen und der weiteren Ausgestaltung des IBES besteht“, sagt Reckermann. „Das zeigt, wie gut das Baltic Earth-Netzwerk in der wissenschaftlichen Gemeinschaft der Ostseeregion verankert ist.“ „Es ist auch eine schöne Bestätigung des Erfolgs der bisherigen Arbeit des Sekretariats über die Jahrzehnte“, fügt Dr. Hans-Jörg Isemer hinzu, der viele Jahre lang das Internationale BALTEX-Sekretariat leitete, Vorgänger des heutigen IBES. „Nach 30 Jahren, in denen das Sekretariat bei uns beheimatet war, ist es jetzt an der Zeit, den Staffelstab an andere Institutionen in der Ostseeregion weiterzugeben. Wir sind stolz darauf, die Forschenden des Netzwerks so lange unterstützt zu haben und denken, dass das Sekretariat mit seinen Aufgaben für die Zukunft in guten Händen ist“, sagt Dr. Laura Schwabe, Leiterin der internationalen Projekte am Hereon.
Die beiden Institutionen, an denen das IBES jetzt seinen Sitz haben wird, das IOW und das IO PAN, werden mindestens für die nächsten fünf Jahre gleichermaßen zur Arbeit des Sekretariats beitragen. „Ich möchte allen, die das Sekretariat am Hereon über die letzten drei Jahrzehnte getragen haben, für ihre Unterstützung danken. Eine so weitreichende internationale Zusammenarbeit in der Wissenschaft zu etablieren, war und ist ein einzigartiges Unterfangen. Dies ist eine sehr gute Grundlage, um die länderübergreifende Kooperation von Forschenden im Ostsee-Einzugsgebiets fortzusetzen und weiter zu intensivieren“, sagt Prof. Markus Meier vom IOW, Vorsitzender der wissenschaftlichen Lenkungsgruppe von Baltic Earth. „Die Aufteilung des Sekretariats auf zwei Institute in Polen und Deutschland wird diese Zusammenarbeit weiter fördern. Ich bin fest davon überzeugt, dass diese neue Struktur sehr gut geeignet ist, um künftige Baltic Earth-Aktivitäten in der Ostseeregion effektiv zu managen“, fügt Assoc. Prof. Karol Kuliński, stellvertretender Vorsitzender der Lenkungsgruppe vom IO PAN, hinzu.
Hintergrund
Das Baltic Earth Netzwerk, in das Forschende aus dem gesamten Ostsee-Einzugsgebiet und darüber hinaus ihre Expertise einbringen, organisiert Publikations- und Forschungsprojekte, Konferenzen, Workshops sowie Sommer- und Winterschulen für Nachwuchsforschende. International ist es vor allem für seine umfassenden Klimabewertungen für die Ostseeregion bekannt, die als regionale Entsprechung des globalen Klimaberichts des Weltklimarates der Vereinten Nationen (IPCC) konzipiert sind.
Das Sekretariat des Netzwerks, IBES, begann seine Arbeit 1994 nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, der Ost- und Westeuropa getrennt hatte. Es unterstützt in der Ostseeregion den wissenschaftlichen Austausch und die Entwicklung im Bereich der Erdsystemforschung. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich Baltic Earth zu einem großen Forschungsnetzwerk für die Ostseeregion entwickelt, das Meteorologie, Klimatologie, Ozeanographie, Hydrologie, Biogeochemie und verwandte Disziplinen umfasst. Außerdem berücksichtigt es den menschlichen Einfluss als einen Schlüsselfaktor, der die Ostsee und ihr Einzugsgebiet prägt. Neben dem Aufbau eines stabilen und gut funktionierenden internationalen Forschungsnetzwerks gehören zu den weiteren Leistungen die Entwicklung des ersten hochauflösenden gekoppelten Atmosphäre-Ozean-Modells und einer Beobachtungsinfrastruktur in der Ostseeregion. Dazu kommen die ersten umfassenden Bewertungen des Klimawandels im Ostseeraum (BACC-Berichte), die einen sehr guten Überblick über den aktuellen Stand der Forschung in der regionalen Klima- und Erdsystemwissenschaft bieten. Updates dieser Klimaberichte wurden regelmäßig in verschiedenen Formaten wie den Baltic Earth Assessment Reports (BEAR) und dem Factsheet „Klimawandel in der Ostsee“ veröffentlicht, dessen neueste Ausgabe im Oktober 2024 erschien.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Dr. Marcus Reckermann I Helmholtz-Zentrum Hereon | International Baltic Earth Sekretariat
Tel: +49 (0) 171 – 8204515 I marcus.reckermann@hereon.de I www.hereon.de
Weitere Informationen:
https://baltic.earth/
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