DHV-Ministerranking: Fegebank vor Willingmann und Schüle
Rote Laterne für Stark-Watzinger; Czyborra und Gremmels als Schlussduo der Länder
Katharina Fegebank (Bündnis 90/Die Grünen), Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg und Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke, ist von den Mitgliedern des Deutschen Hochschulverbands (DHV) nach 2020 und 2023 zum dritten Mal zur „Wissenschaftsministerin des Jahres“ gewählt worden. Ihre hochschul- und wissenschaftspolitischen Leistungen wurden im diesjährigen DHV-Ministerranking mit der Note 2,31 am besten bewertet. Fegebank, der die DHV-Mitglieder in Kommentaren ein „beeindruckendes, starkes Engagement für die Wissenschaft“ gepaart mit „Kompetenz, Empathie, Kommunikationsfähigkeit, Pragmatismus“ bescheinigen, verwies damit den Vorjahressieger und Gewinner der Jahre 2019 und 2021, Professor Dr. Armin Willingmann (SPD), Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt (Note 2,32), denkbar knapp auf Platz zwei. Dritte wurde Brandenburgs Ministerin Dr. Manja Schüle (SPD) (Note 3,03).
Zum siebzehnten Mal wurde der/die „Wissenschaftsminister/-in des Jahres“ in einer Online-Umfrage unter den mehr als 33.500 Mitgliedern des Verbands ermittelt. An der Abstimmung vom 11. November bis 13. Dezember 2024 nahmen 2.335 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler teil. Für das DHV-Ministerranking wurden sie gefragt, inwieweit sie die Bundesministerin beziehungsweise ihre Landesministerinnen und -minister als geeignet für ihr Amt ansehen. Dabei konnten sie ihre an Schulnoten orientierte Bewertung auf sechs Stufen von „die ideale Besetzung“ (Note 1) bis „die denkbar schlechteste Besetzung“ (Note 6) angeben. Insgesamt sahen nur 8,4 Prozent ihre Ministerinnen und Minister als „die ideale Besetzung“ an, aber 15,1 Prozent als „eine sehr schlechte“ bzw. „die denkbar schlechteste Besetzung“. Die durchschnittliche Bewertung entspricht einem „Befriedigend minus“ (Note 3,28).
Das Ranking-Mittelfeld führt Thüringens Minister Wolfgang Tiefensee (SPD) (Note: 3,15) an. Gewählt werden konnten nur Ministerinnen und Minister, die zu Beginn der Abstimmung mindestens 100 Tage im Amt waren. Andernfalls stand der Amtsvorgänger bzw. die Amtsvorgängerin zur Abstimmung. Der größte Sprung nach vorne gelang dem rheinland-pfälzischen Wissenschaftsminister Clemens Hoch (SPD) (Note 3,17). Gegenüber dem Vorjahr verbesserte er sich um acht Plätze von Rang 13 auf Platz 5. Bayerns Staatsminister Markus Blume (CSU) (Note 3,19) und sein sächsischer Kollege Sebastian Gemkow (CDU) (Note 3,21) folgen auf den Plätzen sechs und sieben. Auf den Rängen acht bis zehn liegen die nordrhein-westfälische Ministerin Ina Brandes (CDU) (Note 3,26), ihre baden-württembergische Kollegin Petra Olschowski (Note 3,27) und Niedersachsens Minister Falko Mohrs (SPD) (Note 3,30).
Das Schlusstrio unter den Landesministerinnen und Landesministern bilden Ministerin Dr. Bettina Martin (SPD) (Note 3,73) aus Mecklenburg-Vorpommern sowie (jeweils mit der Note 3,85) Berlins Senatorin Dr. Ina Czyborra (SPD) und der hessische Wissenschaftsminister Timon Gremmels (SPD), dessen Amtsvorgängerin Angela Dorn-Rancke (Bündnis 90/Die Grünen) noch im Vorjahr Platz drei belegt hatte.
Die „rote Laterne“ behält die ehemalige Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP). Sie wird von den 34,8 Prozent der teilnehmenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als „eine sehr schlechte Besetzung“ und von 30,3 Prozent sogar als „die denkbar schlechteste Besetzung“ empfunden (Note 4,82). Stark-Watzinger wurde vor allem mit Blick auf die Fördergeld-Affäre und die versäumte Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes „mangelndes Fingerspitzengefühl für die Wissenschaft und ihre Belange“ attestiert. Auch wenn einzelne DHV-Mitglieder ihren Kampf gegen Antisemitismus als „angebracht, nobel und respektgebietend“ erachten, wird sie insgesamt als „die schwächste Bundesministerin, die wir je hatten“, gesehen.
Die wissenschaftliche Leitung und Durchführung des Rankings lag in den Händen des Zentrums für Evaluation und Methoden der Universität Bonn. In die Bewertung kamen nur Ministerinnen und Minister, für die mindestens 50 Bewertungen abgegeben wurden. Das erforderliche Quorum verfehlten Bremens Senatorin Dr. Claudia Schilling (SPD), Saarlands Minister Jakob von Weizsäcker (SPD) und die schleswig-holsteinische Ministerin Karin Prien (CDU). Das detaillierte Ergebnis ist in der März-Ausgabe der Zeitschrift „Forschung & Lehre“ zu finden und kann unter dem Link
https://www.hochschulverband.de/fileadmin/redaktion/download/pdf/presse/ranking-dhv_2025.pdf
abgerufen werden.
Die „Wissenschaftsministerin des Jahres“ wird im Rahmen der Gala der Deutschen Wissenschaft geehrt, die am 31. März 2025 am Vorabend des 75. DHV-Tags in Berlin stattfindet.
- Der Deutsche Hochschulverband ist die bundesweite Berufsvertretung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland mit über 33.500 Mitgliedern. -
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