RET.Con 2025: Dialog und Innovation für Regenerative Energien in Nordhausen
Die Fachtagung für Regenerative Energietechnik RET.Con brachte Unternehmen, Fachverbände und Forschungseinrichtungen zusammen, um aktuelle Entwicklungen und Forschungsergebnisse im Bereich der erneuerbaren Energien zu präsentieren und in einem wissenschaftlichen Kontext zu diskutieren. Die Tagung fand am 13. und 14. Februar 2025 an der Hochschule Nordhausen statt.
Die RET.Con widmet sich traditionell einmal jährlich den zentralen Herausforderungen der Energiewende. Themen wie der Ausbau von Windkraft, Energieversorgung von Wohngebäuden oder die Weiterentwicklung von Energiespeichern standen im Fokus der Konferenz.
Die diesjährige Eröffnungssession widmete sich dem Thema der Klimakommunikation. Den Auftakt der Konferenz bildete Dr. Mirjam Jenny vom Institute for Planetary Health Behaviour (IPB) der Universität Erfurt. Ihr Vortrag beleuchtete die Bedeutung psychologischer Ansätze im Klimaschutz. Unter dem Titel „Wissen allein genügt nicht! Die Psychologie des Klimaschutzes“ thematisierte Jenny, wie Verhaltensänderungen gefördert und Menschen zu nachhaltigem Handeln motiviert werden können. „Die meisten Menschen sind handlungsbereit und möchten das Klima schützen. Um die Energiewende voranzubringen, sollten nun die wichtigen Akteurinnen und Akteure die nötigen Maßnahmen so kommunizieren, dass sie Menschen vom Wissen ins Handeln bringen“, erklärte Jenny und unterstrich damit die zentrale Rolle einer zielgerichteten Klimakommunikation.
Für die zweite Keynote konnte das in.RET die Sozialpsychologin Frau Professorin Nicole Harth von der Ernst-Abbe-Hochschule in Jena gewinnen. Ihr Vortrag „Klimakommunikation zwischen Fakten und Emotionen: Was sozialpsychologisches Wissen beitragen kann“ setzte sie sich mit der Frage auseinander, wie wissenschaftliche Erkenntnisse zur Klimakrise effektiv und überzeugend kommuniziert werden können.
"Viele nehmen den Klimawandel als Problem der fernen Zukunft wahr – etwas, das zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort passiert; doch die Zukunft beginnt jetzt. Wenn wir nur Dystopien zeichnen, riskieren wir Lähmung statt Veränderung. Es braucht Visionen und positive Anreize.“
Neben den beiden Keynote-Vorträgen bot die Tagung zahlreiche Sessions, die sich mit spezifischen Themen der erneuerbaren Energien auseinandersetzten. Beispiele waren:
• Innovative Energiesysteme: Franziska Koert von der FH Münster diskutierte die Lebenszyklusanalyse als Bewertungsgröße in der Energiesystemmodellierung urbaner Gebiete.
• Klimafreundliche Technologien: Oliver Ziegler vom PtX Lab Lausitz präsentierte Ansätze zur Optimierung der EE-Versorgung beim Betrieb von Power-to-Liquid-Anlagen.
• Nachhaltige Energiekonzepte: Yonca Gül-Ayhan und Kersten Kröger von der HS Bielefeld sprachen über die Rolle von KWK-Anlagen bei der Bereitstellung von Flexibilitäten in zellularen Stromversorgungsnetzen.
• Energieeffizienz in der Bauindustrie: Elisabeth Budras vom ISE Chemnitz stellte automatisierte Technologien für energieeffiziente modulare Leichtbaugebäude vor.
Das Rahmenprogramm der RET.Con umfasste Laborführungen, bei denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Technologien und Forschungsarbeiten direkt vor Ort kennenlernen konnten. Das Konferenzdinner am Abend des ersten Tages bot Gelegenheit für fachlichen Austausch und die Erweiterung von Netzwerken in einer informellen Atmosphäre.
Das in.RET betreibt grundlagen- und anwendungsorientierte Energieforschung auf dem Gebiet der Regenerativen Energietechnik. Ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt wird neben der Weiterentwicklung und Optimierung von Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien in der Systemintegration dieser Energien liegen, d.h in der Frage, wie erneuerbare Energien sinnvoll miteinander kombiniert und in die bestehenden Versorgungsstrukturen im Wärme- und Strommarkt integriert werden können. Hierbei sind zahlreiche interdisziplinäre Fragestellungen aus den Bereichen der Energietechnik, der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik und der Ökonomie zu bearbeiten. Die Betrachtung der Forschung hat sich von einzelnen Modulen hin zu ganzen Energiesystemen entwickelt.
https://www.hs-nordhausen.de/forschung/inret/
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr.-Ing. Viktor Wesselak
https://www.hs-nordhausen.de/kontaktverzeichnis/w/wesselak-prof-dr-ing-viktor/
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