Sinnvoll wiederverwenden, statt gedankenlos wegwerfen
Studierendenprojekt „MATERIALSTATT“ der Frankfurt UAS erhält Anerkennung durch Land Hessen
Materialen für den Modellbau – wie sie etwa im Architekturstudium benötigt werden – können für Studierende teuer sein. Gleichzeitig landen viel zu viele sogenannte Materialreste oft ungeachtet im Müll. Um sowohl die Studierenden bei hohen anfallenden Kosten zu entlasten sowie übrig gebliebene Materialien im Sinne einer nachhaltigen Nutzung von Ressourcen weiterverwenden zu können, wurde in der Lehreinheit Architektur der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) die MATERIALSTATT errichtet, eine Material-Tauschbörse von Studierenden für Studierende. Sie steht für Nachhaltigkeit sowie bewussten Umgang mit Ressourcen und Materialvielfalt im Modellbau. Im Zuge des Hessischen Hochschulpreises für Exzellenz in der Lehre (HHEL) 2024 vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) wurde den Initiatorinnen Anna Maus, Theresa Schäfer, Maxime Pfeiffer, Angelina Pusic und Carmen Sturm nun eine Anerkennungsurkunde verliehen.
„Die MATERIALSTATT ist ein herausragendes Beispiel für gelebte Nachhaltigkeit im Hochschulalltag. Durch dieses Projekt wird nicht nur die Wiederverwendung von Materialien gefördert, sondern auch ein verantwortungsvoller und gleichzeitig kreativer Umgang mit Ressourcen geübt, der weit über das Studium hinausreicht. Die Initiative stärkt die Gemeinschaft unserer Studierenden und zeigt, wie einfach Nachhaltigkeit in der Praxis ist und wie viel Spaß sie machen kann. Die MATERIALSTATT ist ein wichtiger Baustein in unserer Strategie, die UN-Nachhaltigkeitsziele an der Frankfurt UAS in allen Bereichen zu verankern“, lobt Prof. Dr. Maren Harnack, Vizepräsidentin für Studium und Lehre der Frankfurt UAS.
Die beteiligten Studierenden der Frankfurt UAS haben für die MATERIALSTATT in der Modellbauwerkstatt ein Regalsystem entworfen und gebaut, in dem Materialien gesammelt und für die Wiederverwendung bereitgestellt werden. Immer dann, wenn alte Modelle nicht mehr benötigt werden, wenn beim Modellbau Materialreste anfallen oder wenn irgendwo an der Hochschule sogenannter „Müll“ entsteht, können die Materialien durch die Initiative MATERIALSTATT vor dem Mülleimer bewahrt werden. Das Material wird in praktische Formate zurechtgeschnitten, sortenrein getrennt und im Materialregal für die weitere Verwendung zur Verfügung gestellt. Daneben kooperiert die Initiative mit Unternehmen und holt dort hochwertige Verpackungen oder beschädigtes, aber noch nutzbares Modellbaumaterial ab, das andernfalls entsorgt werden müsste. Ermöglicht wurde die Einrichtung der MATERIALSTATT durch das Engagement der Studierenden und eine interne Förderung durch den Fachbereich Architektur, Bauingenieurwesen und Geomatik gemeinsam mit Prof. Dr. Natalie Heger, Professorin für Städtebau und Entwerfen, Ruth Schlögl, Frankfurter Forschungsinstitut FFin, und Patrik Palmu, Leitung der Modellwerkstatt am Fachbereich.
Die MATERIALSTATT fördert seit ihrer Errichtung im Jahr 2023 das Bewusstsein der Architektur-Studierenden für nachhaltigen Umgang mit Materialien. Sie bietet Workshops und Fortbildungen zum Thema Materialrecycling sowie Kreislaufwirtschaft an und ergänzt die klassische Einweisung in der Modellbauwerkstatt der Lehreinheit Architektur. Gleichzeitig stärkt die Vernetzung Studierender untereinander zu konkreter Nachhaltigkeit und trägt unmittelbar dazu bei, dass Themen der Nachhaltigkeit auch in der Lehre mehr Aufmerksamkeit erhalten. So kann etwa die Wahl von Entwurfsaufgaben, Vorgaben für den Modellbau und Seminarschwerpunkten vermehrt an die heutigen Anforderungen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausgerichtet werden. Hierzu gibt die MATERIALSTATT wichtige Impulse aus der Studierendenschaft heraus.
Zum Hessischen Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre:
2024 lobte das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst bereits zum fünfzehnten Mal den Hessischen Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre aus. Der Preis wird für herausragende und innovative Leistungen in Lehre, Prüfung, Beratung und Betreuung an hessischen Hochschulen im Land Hessen verliehen und ist mit insgesamt 115.000 Euro dotiert. Der Preis soll die herausragende Bedeutung der Hochschullehre für die Ausbildung des akademischen Nachwuchses in Hessen sichtbar machen und einen karrierewirksamen Anreiz schaffen, sich in der Hochschullehre zu engagieren und sie über den eigenen Wirkungsbereich hinaus zu fördern. Neben der Qualität des Lehrprojektes stehen die Möglichkeit der Weiterentwicklung, des Transfers sowie die Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Die kontinuierliche Verbesserung auf Basis von Evaluation, die Didaktik und der Lernerfolg der Studierenden werden besonders positiv bewertet. Praxisnähe, Forschungsbezogenheit, Interdisziplinarität, Diversität, Genderaspekte und der Erwerb von Schlüsselkompetenzen nehmen eine wichtige Rolle ein.
Kontakt:
Frankfurt University of Applied Sciences
Beratung und Strategie in Studium und Lehre
Dr. Sabine Geldsetzer
Telefon: +49 69 1533-2898
E-Mail: projekte@best.fra-uas.de
Weitere Informationen zum Fachbereich Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik der Frankfurt UAS unter www.frankfurt-university.de/fb1. Mehr zur MATERIALSTATT unter https://www.architektur-frankfurt-university.de/alle-blogposts/materialstatt sowie auf Instagram unter https://www.instagram.com/materialstatt/.
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