Flughafen Köln/Bonn und Universität der Bundeswehr München: Kooperation zur Transformation des Flughafens
Die Kooperation zwischen dem Flughafen Köln/Bonn und Prof. Michael Schultz vom Institut für Flugsysteme der Universität der Bundeswehr München (UniBw M) bringt einen digitalen Zwilling des Köln/Bonn Airport hervor. Der digitale Zwilling ist eine virtuelle Kopie des Flughafens und dient als Testumgebung für Technologien. Damit soll deren Mehrwert in der Praxis evaluiert und eine Markteinführung beschleunigt werden.
„Die hier ermittelten Ansätze könnten künftig als digitale Services zu unserem Alltag gehören – selbstverständlich möchten wir als Flughafen mit dabei sein, wenn es um die Innovation des Reisens geht. Der Köln Bonn Airport ist grundsätzlich stark an neuen Technologien in der Luftfahrt interessiert, die das Reiseerlebnis stetig verbessern“, sagt Cenk Özöztürk, Geschäftsführer der Flughafen Köln/Bonn GmbH. „Die wissenschaftlichen Ergebnisse der Simulationen ermöglichen es dem Flughafen, die Prozesse auf dem Vorfeld und in den Terminals auf Basis der Daten für die Fluggäste künftig noch effizienter und resilienter zu gestalten.“
Der Leiter der Professur für Luftverkehrskonzepte Prof. Schultz an der UniBw M baut den digitalen Zwilling derzeit auf, beginnend mit der Modellierung der Flughafeninfrastruktur und der Betriebsabläufe – sowohl auf der Luftseite (Vorfeld und Bahnsystem) als auch auf der Landseite (Passagierterminal).
Digitaler Zwilling: Synergien gezielt nutzen
„Innovative Technologien lösen aktuelle Herausforderungen im Luftverkehr. Ein digitaler Zwilling ermöglicht es nicht nur, verschiedene Ansätze zu testen, sondern diese auch miteinander zu kombinieren. Synergien können so gezielt genutzt und potenzielle Konflikte frühzeitig erkannt werden“, erklärt Prof. Schultz, der Leiter der Professur für Luftverkehrskonzepte an der UniBw M.
Bei der Flugzeugabfertigung am Gate lassen sich beispielsweise Prozesse anhand des digitalen Zwillings optimieren. Hier sollen Sensoren genutzt werden, um den aktuellen Zustand der Abfertigungsprozesse zu erfassen, die Daten zu einem umfassenden Lagebild zusammenzuführen und ein Vorhersagemodell für effizientere Abläufe zu entwickeln.
„Ansatz geht über bestehende Simulationsmethoden hinaus“
Durch die Zusammenarbeit der beiden Partner gelingt es, neue Technologien und Verfahren direkt auf ihre Realisierbarkeit zu prüfen und diese für Testinstallationen am Flughafen vorzubereiten. Der Vorteil: eine reduzierte Entwicklungszeit sowie eine schnelle und kosteneffiziente Umsetzung von Innovationen.
Prof. Schultz erläutert: „Unser Ansatz geht mit dem digitalen Zwilling über bestehende Simulationsmethoden hinaus: Ziel ist es nicht nur, eine realitätsnahe Simulation aufzubauen, sondern auch datenbasierte Ansätze mit Echtzeitdaten zu verknüpfen.“ Mit dem digitalen Zwilling ließen sich künftig beispielsweise auch Notfall-Szenarien testen. „Das wäre aber eher ein Aspekt der langfristigen Kooperation, da ja zuerst geplante Abläufe richtig abgebildet werden müssen“, meint Prof. Schultz dazu.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Flughafen Köln/Bonn und Prof. Schultz besteht seit 2018 und baut auf gemeinsamen Projekten auf. Seit 2022 arbeiten Prof. Schultz und der Flughafen Köln/Bonn an Themen wie digitalem, dynamischem Passagiermanagement, datenbasierter Flugzeugabfertigung sowie an Kapazitäts- und Leistungsbewertungen.
Die Kooperation ist auf Dauer ausgelegt und soll durch den kontinuierlichen Austausch zwischen Forschung und Praxis stetig wachsende Synergien schaffen sowie ein tiefergehendes Verständnis für die Möglichkeiten und Restriktionen auf beiden Seiten fördern. Mit ihr setzen der Flughafen Köln/Bonn und die UniBw M auf nachhaltige, digitale und effiziente Flughafenprozesse. Diese sollen nicht nur den Betrieb optimieren, sondern auch einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der Luftfahrt leisten.
Foto: Pressestelle Flughafen Köln/Bonn
Kontakt:
Köln Bonn Airport
Franziska Graalmann
Pressesprecherin
T + 49 22 03 40 33 33
presse@cgn.de
Universität der Bundeswehr München
Michael Brauns
Leiter Hochschulkommunikation
und Pressesprecher
Werner-Heisenberg-Weg 39
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Tel.: 089/6004-2004
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Michael Schultz
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