SIMIACCI – europäische Spitzentechnologie für bessere Raumluft
Effizientere Kontrolle der Raumluft in Galerien, Bibliotheken, Archiven und Museen: Seit Anfang 2025 arbeiten 15 Partner aus ganz Europa im Projekt SIMIACCI gemeinsam an nachhaltigen Technologien, um den Erhalt von Kulturgütern zu verbessern.
SIMIACCI steht für „Sustainable Intelligent Management of Indoor Air Quality for the Culture and Creative Industries“, also für nachhaltiges, intelligentes Raumluftmanagement für die Kultur- und Kreativwirtschaft. Es ist ein internationales Projekt, das 15 Partnerinstitutionen aus ganz Europa Anfang des Jahres an den Start gebracht haben. Die ehrgeizige Initiative, die im Rahmen des Programms Horizon Europe finanziert wird, zielt darauf ab, die Kontrolle der Innenraumluftqualität in Galerien, Bibliotheken, Archiven und Museen („Galleries, Libraries, Archives, Museums“, kurz GLAMs) in ganz Europa effizienter zu machen und so die Erhaltung von Kulturgütern zu verbessern und gleichzeitig den Energieverbrauch zu senken.
Das Projekt wurde am 23. und 24. Januar im Nationalen Kutschenmuseum in Lissabon mit einem zweitägigen Treffen erfolgreich gestartet, das von der Technischen Fakultät der Universität Lissabon - Instituto Supérior Tecnico Lissabon (IST ID), dem Projektkoordinator, organisiert wurde. Die Veranstaltung brachte 15 Partner aus ganz Europa zusammen, um die Projektziele zu diskutieren, Erkenntnisse auszutauschen und den Fahrplan für die nächsten vier Jahre zu planen.
Engagement der Kultur- und Kreativwirtschaft (KKI) für den Klimaschutz
Der Übergang zu klimafreundlichen Praktiken ist eine dringende Forderung in allen Sektoren der EU-Wirtschaft, einschließlich der KKI. GLAMs benötigen viel Energie, um flüchtige organische Verbindungen (VOCs), Stickoxide (NOx), Schwefelwasserstoff (H2S) und die Luftfeuchtigkeit zu kontrollieren, die für die Erhaltung von Kulturgütern unerlässlich ist. Herkömmliche Lösungen für die Luftqualität in Innenräumen sind in Bezug auf Effizienz und Umweltauswirkungen oft unzureichend.
Innovative Lösungen für ein nachhaltiges Raumluftqualitätsmanagement
SIMIACCI stellt eine Reihe innovativer Technologien vor, die das Raumluftqualitätsmanagement verändern sollen. Zu den wichtigsten Innovationen gehören:
- Verwendung innovativer Materialien (Metal Organic Frameworks) zur Abscheidung von Schadstoffen: Diese Materialien bestehen aus Metallatomen, die durch organische Moleküle verbunden sind und als fortschrittliche Adsorptionsmittel zur Abscheidung schädlicher VOCs und zur Minderung von NOx und zur Abscheidung von H2S in realen Szenarien dienen.
- Entwicklung von Prognosemodellen und Sensoren zur Überwachung und Kontrolle von Schadstoffkonzentrationen: Diese Instrumente sollen zur Vorhersage von Schadstoffkonzentrationen und zur Abgabe von Empfehlungen für den Umweltschutz auf der Grundlage von Sensordaten in Echtzeit dienen.
- Entwicklung modularer Systeme, die sowohl technische als auch ökologische Anforderungen an die Luftreinhaltung erfüllen.
- Schaffung neuer Geschäftsmodelle, die diese Lösungen kombinieren und Marktstrategien integrieren, die auf umfassenden wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Analysen beruhen.
Europäische Kooperationen und Spitzentechnologie
SIMIACCI wird 20 Prototypen entwickeln, die in sechs GLAMs unterschiedlicher Größe und mit unterschiedlichem Kontext in ganz Europa und darüber hinaus ausgestellt werden. Diese Demonstrationen werden konkrete Beweise für energie- und ressourceneffiziente Lösungen liefern, die den Energiebedarf um 30-50 % senken und die Konservierungszeit von Kulturgütern verlängern.
Die beteiligten GLAMs sind: Det Kgl. Bibliotek (Dänemark), Narodniho Technickeho Muzea (Tschechien), Museum National D'Histoire Naturelle (Frankreich), Museus e Monumentos de Portugal EPE (Portugal), Saatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (Deutschland), Deutsches Museum von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik (Deutschland).
Wegbereiter für eine nachhaltige Zukunft
Mit speziellen Ausstellungen, die 30 000 Besucher erreichen, will SIMIACCI den Wandel zu nachhaltigem Handeln in den GLAMs und darüber hinaus anregen und letztlich fünf weitere Sektoren beeinflussen. Die Schaffung des SIMIACCI-Labels wird die Führungsrolle der GLAMs im Bereich der nachhaltigen Praktiken weiter festigen.
Eine gemeinschaftliche Anstrengung
SIMIACCI bringt weltweit anerkannte akademische Material- und Konservierungswissenschaftler, kleine und mittlere Technologieunternehmen, Großunternehmen und einen engagierten Verband zusammen, um das ehrgeizige Projekt voranzutreiben.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
simiacci.project@gmail.com
Weitere Informationen:
http://Aktuelle Infos zum Projekt bei LinkedIn @SIMIACCI
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