Bauchspeicheldrüsenkrebs: Innovativer Therapieansatz wird in Essen erforscht
Das duktale Pankreasadenokarzinom (PDAC), eine aggressive Form von Bauchspeicheldrüsenkrebs, gehört zu den tödlichsten Krebserkrankungen weltweit. Trotz jahrzehntelanger Forschung hat sich die Prognose für Betroffene kaum verbessert – nur etwa 10 % der Patient:innen überleben die ersten fünf Jahre nach der Diagnose. Die Hauptgründe: Der Tumor wird oft erst spät entdeckt und ist äußerst resistent gegenüber herkömmlichen Behandlungen.
Das Umgebungs- und Stützgewebe, das bis zu 80-90 % des Tumors ausmacht, spielt eine entscheidende Rolle bei der Resistenz gegenüber gängigen Therapien. Zwei Forscherinnen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen entwickeln am Universitätsklinikum Essen einen neuen Ansatz, bei dem nicht nur Krebszellen bekämpft werden sollen, sondern gleichzeitig die Umgebung des Tumors so verändert wird, dass sie die Therapie unterstützt statt sie zu blockieren.
„Wir verfolgen hier eine sogenannte theranostische Strategie, die Therapie und Diagnose verzahnt; so werden nur Tumore auf denen das das gewünschte Target vorhanden ist mit einer gezielten Therapie behandelt“, erklären Prof. Dr. Katharina Lückerath, Leiterin der präklinischen Theranostik an der Klinik für Nuklearmedizin in Essen, und Dr. Marija-Trajkovic Arsic, Wissenschaftlerin am Brückeninstitut für Experimentelle Tumortherapie des DKFZ/UK Essen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt ihre Forschungsarbeiten mit insgesamt ca. 550.000 Euro.
Die Forschungsarbeiten finden zunächst im nicht-klinischen Bereich statt und haben grundlagenwissenschaftlichen Charakter. Die Forscherinnen hoffen aber, dass dieser theranostische Ansatz in der Zukunft einen entscheidenden Durchbruch in der Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs bedeuten könnte.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Katharina Lückerath und Dr. Marija-Trajkovic Arsic
Weitere Informationen:
https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1756
Die semantisch ähnlichsten Pressemitteilungen im idw
