Was eine zukunftsfähige Wissenschaft braucht
Empfehlungen internationaler Geförderter für die künftige Bundesregierung
Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat sich in ihrem Netzwerk umgehört: Was wünschen sich internationale Forschende von der neuen Regierung in puncto wissenschaftlichem Austausch und Forschung in Deutschland? Welche Potenziale sehen sie? Und was sollte angepackt werden?
Die Forderung nach weiterer Unterstützung des wissenschaftlichen Austauschs steht bei vielen ganz oben auf der Agenda. „Transnationale Zusammenarbeit ist ein Schlüssel zum Erfolg in der Wissenschaft. Solche Projekte sind eine Bereicherung für alle Beteiligten und garantieren einen viel größeren gesellschaftlichen Impact. Die künftige Bundesregierung sollte die Förderung der transnationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit zu einer Priorität machen“, sagt zum Beispiel Kateřina Čapková, Forschungspreisträgerin aus Tschechien. Auch die deutsche Forschungslandschaft gewinnt durch Austausch: „Als Gastgebende von internationalen Forschenden profitieren wir von deren Wissen und Erfahrungen. Wir gewinnen Botschafter in aller Welt und öffnen unserem Nachwuchs den Zugang zur Weltspitze“, so die Meinung von Martina Havenith, Professorin für Physikalische Chemie an der Ruhr-Universität Bochum und Scoutin im Henriette Herz-Scouting-Programm der Humboldt-Stiftung.
Angesichts der Lage in den USA empfehlen Geförderte der Humboldt-Stiftung Deutschland, die „Wissenschaftsfreiheit, grenzüberschreitende Zusammenarbeit und stabile Forschungsfinanzierung [zu] stärken, unabhängig von politischen Launen“.
Es gilt, flexible Mechanismen zum Schutz von Wissenschaftsfreiheit und gefährdeten Forschenden zu entwickeln und auf geopolitische Herausforderungen zu reagieren. Das stärkt auch Deutschland als vernetzten, zukunftsfähigen und innovativen Wissenschaftsstandort. „Die Unterstützung gefährdeter Forschender ist nicht nur eine humanitäre Geste, sondern auch eine Investition in die Zukunft der Wissenschaft“, so Anan Alsheikh Haidar, ehemalige Stipendiatin der Philipp Schwartz-Initiative aus Syrien, die nun am Institute for International Peace and Security Law der Universität zu Köln forscht.
Im Netzwerk der Humboldt-Stiftung gibt es bereits etliche erfolgreiche Kooperationen zwischen Forschenden aus dem globalen Norden und Süden. Um diese zu stärken und Innovationen zu ermöglichen, müsste es ein „effizienteres Aufenthaltssystem“ geben sowie, der indischen Alumna Amrita Gandikota zufolge, „Visa für globale Investor*innen und Gründer*innen, wie es viele andere Top-Startup-Hubs tun“. Es sei entscheidend, Spitzeninnovationen etwa bei Klimaschutz, Gesundheitswesen oder Impact- und Deep Tech früh zu identifizieren und zu fördern.
Die Humboldt-Stiftung fördert Spitzenforschung im internationalen Austausch. Sie setzt sich ein für die Förderung der Zusammenarbeit von Forschenden, die Gewinnung von Fachkräften, den Schutz von Wissenschaftsfreiheit und gefährdeten Forschenden, den Ausbau von Innovationskraft, Wissenschaftskommunikation und Dialog. Das Netzwerk der Humboldt-Stiftung baut Brücken, die das Vertrauen zu Deutschland auf der ganzen Welt stärken. Es schafft Sicherheit durch verlässliche Beziehungen.
*****
Die Alexander von Humboldt-Stiftung
Jährlich ermöglicht die Alexander von Humboldt-Stiftung über 2.000 Forscher*innen aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. In weltweit über 140 Ländern pflegt die Stiftung ein fächerübergreifendes Netzwerk von mehr als 30.000 Humboldtianer*innen – unter ihnen 61 mit Nobelpreis.
*****
Pressekontakt
Kristina Güroff
Tel: +49 228 833-455
E-Mail: presse@avh.de
Weitere Informationen:
https://www.humboldt-foundation.de/entdecken/newsroom/pressemitteilungen/legislaturpapier Ziele und Angebote der Humboldt-Stiftung für die neue Legislaturperiode
https://www.humboldt-foundation.de/entdecken/newsroom/pressemitteilungen/forderungen-neue-regierung Ungekürzte Statements der Geförderten aus dem Humboldt-Netzwerk mit Kurzbiographien
Die semantisch ähnlichsten Pressemitteilungen im idw
