Kurdologin Prof. Khanna Omarkhali erhält Jemal-Nebez-Preis 2025
Wissenschaftlerin der Freien Universität Berlin wird für Forschungen zur jesidischen Religion und der kurdischen Kultur ausgezeichnet
Prof. Khanna Omarkhali vom Institut für Iranistik der Freien Universität Berlin ist mit dem Jemal-Nebez-Preis 2025 ausgezeichnet worden. Die Jemal-Nebez-Stiftung würdigt damit ihre herausragenden Beiträge zur Kurdologie, insbesondere im Bereich der jesidischen Studien. Omarkhali gilt als eine der führenden Wissenschaftlerinnen auf diesem Gebiet. Ihre Forschung hat das Verständnis der jesidischen Theologie, der mündlichen Überlieferung und der sozialen Strukturen der jesidischen Gemeinschaft wesentlich erweitert.
Einen besonderen Schwerpunkt ihrer Arbeit bilden die systematische Dokumentation jesidischer religiöser Texte und die Analyse ihres Übergangs von mündlicher zu schriftlicher Überlieferung. Damit hat sie wichtige Einblicke in die Entwicklung der religiösen Praxis und der Textkultur der jesidischen Gemeinschaft ermöglicht. Ihre Studien finden international breite Resonanz und gelten als wichtige Grundlage für die weitere Forschung zu religiösen Minderheiten im iranophonen Raum.
„Als führende Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der jesidischen Studien hat Omarkhali das Verständnis der jesidischen Theologie, der mündlichen Traditionen und der sozialen Strukturen der jesidischen Gemeinschaft vorangebracht. Ihre systematische Dokumentation der jesidischen heiligen Texte und akribische Analyse des Übergangs von mündlichen zu schriftlichen Traditionen haben einen neuen Standard in der jesidischen Wissenschaft gesetzt, was ihr Werk zu einer unverzichtbaren Quelle für die zukünftige Forschung macht. Darüber hinaus haben ihre Beiträge zur kurdischen Grammatik und Sprachstruktur das Verständnis dafür vertieft, wie das Kurmanji Kurdisch sowohl in religiösen als auch säkularen Kontexten verwendet wird“, begründete die Stiftung die Auszeichnung an die Wissenschaftlerin. Weiter heißt es in der Begründung: „Omarkhalis unermüdlicher Einsatz für akademische Exzellenz und ihr Engagement für die jesidischen Traditionen haben die Stimmen der Jesiden und ihre Widerstandsfähigkeit inmitten von Verfolgung und Völkermord gestärkt.“
Prof. Khanna Omarkhali ist seit 2019 am Institut für Iranistik der Freien Universität Berlin tätig. Zuvor lehrte und forschte sie an der Georg-August-Universität Göttingen, wo sie sich 2017 mit einer Arbeit zur Verschriftlichung jesidischer religiöser Texte habilitierte. Ihre akademische Laufbahn begann an der Staatlichen Universität Sankt Petersburg, wo sie iranische Philologie und Religionswissenschaft studierte und 2006 in Religionswissenschaft promovierte.
Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen das Jesidentum mit einem Fokus auf Geschichte, Rituale und religiöse Texttradition, kurdische Literatur in mündlicher und schriftlicher Form, Sprachwissenschaft und Dialektologie. Darüber hinaus arbeitet sie zu iranophonen Minderheitenreligionen, zur Verschriftlichung religiöser Überlieferung sowie zu sozialen Strukturen in kurdischen und paschtunischen Gesellschaften.
Über den Jemal-Nebez-Preis:
Der Jemal-Nebez-Preis wird alle zwei Jahre von einer unabhängigen Kommission der in Berlin ansässigen Jemal-Nebez-Stiftung verliehen. Er zeichnet Persönlichkeiten aus, die sich in besonderer Weise um die kurdische Sprache, Kultur und Wissenschaft verdient gemacht haben.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Khanna Omarkhali, Freie Universität Berlin, Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften, Institut für Iranistik, E-Mail: khanna.usoyan@fu-berlin.de
Weitere Informationen:
https://jemal-nebez-stiftung.org/English/Jemal-Nebez-Award
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