Wissenschaft trifft Kunst: Schmuckstücke im Seltersweg
Universitätsbibliothek öffnet in Gießener Innenstadt mit großformatigen Kunstwerken zu Natur- und Lebenswissenschaften – Zusammenarbeit mit Lebenshilfe Gießen
Pünktlich zum Weltkunsttag am 15. April 2025 werden in der neuen Zweigbibliothek Natur- und Lebenswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) im Seltersweg 85 zwei meterhohe Kunstwerke fertiggestellt: ein Wandbild des Künstlers Paul Wander vom Atelier23 der Lebenshilfe Gießen sowie ein von JLU-Professor und Vater des bekannten Pottwal-Exponats Prof. Dr. Volker Wissemann gestiftetes Mobile von Fernand Kloster aus Wuppertal. Beide Werke greifen Natur- und Lebenswissenschaften auf. Sobald die Bibliothek am 16. April 2025 ihre Türen öffnet, sind die Kunstwerke frei zugänglich und zudem von außen sichtbar. Die Eröffnungsfeier findet am 25. April 2025 statt (vgl. dazu die zeitgleich versandte PM44-25).
„Die Bibliothek in der Fußgängerzone und die Kunstwerke darin eröffnen einen neuen Zugang zu Universität und Wissenschaft für Studierende und solche, die es werden wollen, für Forschende und Lehrende, für Kunstinteressierte, für Gießenerinnen und Gießener, für alle, die hier vorbeikommen“, sagt JLU-Präsidentin Prof. Dr. Katharina Lorenz. „Die Evolution als Mobile, die Natur- und Lebenswissenschaften vereint in einem Wandbild – diese Werke laden einfach dazu ein, innezuhalten, zu betrachten und zu entdecken – unabhängig vom eigenen akademischen oder auch nicht-akademischen Hintergrund. Gleichzeitig wird klar, womit sich die Natur- und Lebenswissenschaften beschäftigen, ganz im Sinne einer visuellen Wissenschaftskommunikation.“
„Die Kunstwerke tragen dazu bei, die Universitätsbibliothek zu einem inspirierenden Wissens- und Lernort zu machen“, sagt Dr. Peter Reuter, leitender Bibliotheksdirektor, der das Projekt mitbegleitet hat. „Die vielschichtigen und verspielten Werke von Paul Wander und Fernand Kloster sind die perfekte Kulisse, um in die Natur- und Lebenswissenschaften einzutauchen.“ Die Zweigbibliothek beherbergt rund 40.000 Bücher zu Medizin, Veterinärmedizin, Chemie, Physik und Biologie und bietet zudem Loungebereiche, Seminar- und Arbeitsräume für Studierende. Dass die Fächer auch visuell-gestalterisch aufgegriffen werden, ist bereits an der Fassade gegenüber Galeria-Karstadt zu sehen: Große Window-Sticker zu Natur- und Lebenswissenschaften schmücken die Glasfronten des Gebäudes.
Ein Herz, die Erbsubstanz DNA, Skelettteile einer Kuh – das und noch mehr lässt sich auf dem rund vier Meter hohen Wandbild im Eingangsbereich der Bibliothek entdecken. Unter dem Titel „Schnittstellen“ zeigt das Werk des Gießener Künstlers Paul Wander miteinander verwobene Elemente aus Medizin, Veterinärmedizin, Chemie, Physik und Biologie. Wander ist seit einigen Jahren künstlerisch tätig, zum Beispiel mit Bildern Gießener Gebäude als Linoldruck oder mit Scherenschnitten fiktiver Architekturen. Das Motiv für die JLU-Bibliothek hatte er als Cut-Out, einem filigranen Papierausschnitt, in Linden im Atelier23 der Lebenshilfe Gießen entworfen. Die Atelier23-Mitarbeiterinnen und JLU-Kunstpädagogik-Studentinnen Frida Groß und Selina Würtz übertrugen es anschließend mit Farbe auf die Wand. Das Projekt wurde im JLU-Präsidialbüro koordiniert und vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur (HMWK) gefördert.
Ein „Vielfaltsgestöber“ erwartet Besucherinnen und Besucher im großen Lesesaal der Bibliothek: Schwarz-weiße Figuren unterschiedlicher Lebewesen drehen sich im rund 3,50 breiten Mobile von Fernand Kloster um ein goldenes Buch. Stifter Prof. Dr. Volker Wissemann hatte früher bereits mit Installationen für Aufsehen gesorgt: Auf seine Initiative wird ein Pottwal-Skelett im Hörsaal der Herrmann-Hoffmann-Akademie der JLU von der Decke hängend ausgestellt. Das nun für die Zweigbibliothek angefertigte Mobile erinnert an Werke von Alexander Calder und hat die Evolution der Arten zum Thema: Beginnend bei stilisierten Einzellern zeichnen die Äste des Mobiles symbolisch die Entwicklungslinien der Pflanzen- und Tierwelt nach – darunter auch ein Pottwal sowie ein Elefant, passend zum Gießener Wahrzeichen in unmittelbarer Nähe.
Weitere Informationen:
http://„JLU-Bibliothek im Herzen der Innenstadt“ – Pressemitteilung Nr. 44: https://www.uni-giessen.de/de/ueber-uns/pressestelle/pm/pm44-25jlubibliothekinderinnenstadt
http://Atelier23 der Lebenshilfe Gießen: www.lebenshilfe-giessen.de/atelier23-und-galerie23
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