Buntes aus der Wissenschaft

Die Reihe wird von der Universität des Saarlandes und dem Kulturamt der Stadt Saarbrücken organisiert. Sie startet am 28. April mit einem Vortrag von Professor Rainer Kleinertz über „Leiden und Größe Richard Wagners“ – Thomas Manns Abschied von Deutschland.

Thomas Mann (1875 bis 1955) hat mit seinen Romanen, Erzählungen und Essays die Literatur und das literarische Leben seiner Zeit maßgeblich geprägt. Sein Werk spiegelt die Einsichten der Psychoanalyse ebenso wie die Widersprüche der philosophischen Strömungen der Moderne; es zeichnet sich durch scharfsinnige Gesellschaftskritik und beißende Ironie aus. Die wechselvolle Lebensgeschichte des Schriftstellers, Sohn eines Lübecker Kaufmanns, dokumentiert die kulturellen und politischen Umbrüche seiner Epoche: Sie führte ihn nach München, von dort ins amerikanische Exil nach Kalifornien und schließlich in die Schweiz. Als Zeitschriftsteller hat Thomas Mann die Wechselfälle der deutschen Geschichte zwischen Wilhelminischem Kaiserreich, Weimarer Republik, Nationalsozialismus und früher Bundesrepublik vielfach kommentiert.

Die 14. Saarbrücker literaturwissenschaftliche Ringvorlesung lädt dazu ein, das Werk und die Zeit von Thomas Mann, aber auch sein Leben und seine Familie zu erkunden. Einzelne „schreibende“ Vertreter seiner Familie werden ebenso betrachtet wie Aspekte der Wirkungsgeschichte seiner Werke. Die Vorlesungen dauern in der Regel eine Stunde. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen und mit den Referentinnen und Referenten ins Gespräch zu kommen.

Veranstalter sind Privatdozent Hermann Gätje und Professor Sikander Singh von der Universität des Saarlandes in Zusammenarbeit mit Nils Daniel Peiler von der Abteilung für Film und Wissenschaft im Kulturamt der Landeshauptstadt Saarbrücken.

Link zum Veranstaltungsflyer
https://www.uni-saarland.de/fileadmin/upload/aktuell/pdf/2025/250319_Ringvorlesung_Thomas_Mann_Ansicht.pdf

Alle Termine:
28. April 2025: „Leiden und Größe Richard Wagners“ – Thomas Manns Abschied von Deutschland
Professor Dr. Rainer Kleinertz (Hochschule für Musik Saar, Musikwissenschaft)

5. Mai: Gottes- und Menschenbilder, der Mythos und das Humane in Thomas Manns „Joseph und ‎seine Brüder“
‎Professor Dr. Martin Meiser (Universität des Saarlandes, Evangelische Theologie)

12. Mai: „Die Weltlage verwirrt mich …“ Thomas Mann als politischer Erzähler
Professor Dr. Christian Klein (Universität des Saarlandes, Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Medienwissenschaft)

19. Mai: Nobelitierte unter sich: Thomas Manns „Zauberberg“ und Olga Tokarczuks „Empuzjon“
Professor Dr. Dr. h. c. Roland Marti (Universität des Saarlandes, Slavische Philologie)

16. Juni: Nun hat Clemens der Ire das Wort – Zur Erzählhaltung in Thomas Manns „Erwähltem“ und in Hartmanns „Gregorius“
Dr. Stephanie Mühlenfeld (Universität des Saarlandes, Ältere Deutsche Literaturwissenschaft)

23. Juni: „Das Lebensgefühl“ – Heinrich Manns Erinnerungen „Ein Zeitalter wird besichtigt“
Privatdozent Dr. Hermann Gätje (Universität des Saarlandes, Neuere Deutsche Literaturwissenschaft)

30. Juni: Erzählen von Thomas Mann im Medium Film
Dr. Claudia Schmitt (Universität des Saarlandes, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft)

7. Juli: „Ein Romancier, der Frankreich viel verdankt.“ Heinrich Manns Werke über Frankreich und seine Geschichte als Gegenentwürfe zum Weltbild Thomas Manns
Professor Dr. Hans-Jürgen Lüsebrink (Universität des Saarlandes, Romanische Kulturwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation)

14. Juli: Thomas Mann und der Saarbrücker Philosoph Heinrich Hellmund
Professor Dr. Sikander Singh (Universität des Saarlandes, Neuere Deutsche Literaturwissenschaft)

Kontakt:
PD Dr. Hermann Gätje
Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass
Tel.: 0681 302-3794
E-Mail: h.gaetje@sulb.uni-saarland.de
http://literaturarchiv.uni-saarland.de