Tobias Blach, Darmstadt, erhält den Willy-Hager-Preis
Dr.-Ing. Tobias Blach von der Technischen Universität Darmstadt wurde mit dem Willy-Hager-Preis ausgezeichnet. Diese Ehrung erhielt er für seine wegweisende wissenschaftliche Arbeit zum Thema „Aerobic and Electrochemical Treatment of Process Water from Hydrothermal Carbonization of Sewage Sludge“. Seine Forschungsarbeiten leisten einen wichtigen Beitrag zur Bewertung der Einflüsse auf die Zusammensetzung des Prozesswassers, das bei der hydrothermalen Karbonisierung (HTC) von Klärschlamm entsteht, und ermöglichen erstmals eine präzisere Erfassung wesentlicher Faktoren zur Abbaubarkeit der Inhaltsstoffe.
Die Verleihung fand im Rahmen der Jahrestagung der Wasserchemischen Gesellschaft am 26. Mai 2025 in Münster statt. Der jährlich vergebene Willy-Hager-Preis würdigt hervorragende Arbeiten junger Hochschulwissenschaftler auf dem Gebiet der Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung.
In seiner Arbeit spannt Thomas Blach einen umfassenden Bogen von der Entstehung des Prozesswassers während des HTC-Prozesses bis hin zu innovativen Reinigungsmöglichkeiten durch aerob biologische Verfahren sowie elektrochemischer Oxidation unter Verwendung bor-dotierter Diamantelektroden. Die elektrochemische Oxidation führte nahezu zur vollständigen Entfernung aromatischer Kohlenstoff- und Stickstoffverbindungen, wodurch gleichzeitig das Inhibierungspotenzial des Prozesswassers signifikant reduziert werden konnte. Bei geringen Stoffkonzentrationen traten jedoch Probleme wie limitierter Massentransfer und Nebenreaktionen an den Elektroden auf, was zu einem erheblichen Anstieg des Energieverbrauchs führte. Auch bei hohen Stoffkonzentrationen betrug der Energiebedarf im Falle einer stromdichte-limitierten Abbaukinetik immer noch zwischen 20 und 45 kWh/kg CSB.
Eine teilweise Elimination des organischen Kohlenstoffs auf biologischem Weg, gefolgt von einer Nachbehandlung zur Stickstoffentfernung sowie zur Oxidation nicht biologisch abbaubarer Kohlenstoffverbindungen, scheint energetisch sinnvoll zu sein. Verschiedene Behandlungsszenarien wurden anhand eines modellhaften Ansatzes einer Kläranlage mit 100.000 Einwohnerwerten vorgestellt.
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