Ausonius-Preis für Wolfgang Spickermann
Der renommierte Althistoriker der Universität Graz und Pionier auf dem Gebiet der Digital History bekommt am 30. Juni die Auszeichnung der Universität Trier.
Es sind vor allem seine herausragenden Leistungen auf den Gebieten der antiken Religionsgeschichte, der Epigraphik sowie der Sozialgeschichte und der digitalen Geschichte, die ihn auszeichnen. Ausgezeichnet wird Prof. Dr. Wolfgang Spickermann daher nun auch mit dem Ausonius-Preis.
Die Festveranstaltung zur Vergabe des Ausonius-Preises findet am 30. Juni 2025, 18 Uhr c.t., in Hörsaal 1, statt. Nach der Begrüßung durch den Dekan des Fachbereichs III, Prof. Dr. Uwe Jun, stellt Prof. Dr. Christoph Schäfer den Preisträger vor, der seinen Festvortrag zum Thema „Phantastische Reisen bis zum Mond. Lukian von Samosata als erster Science-Fiction-Autor“ hält. Die Ausonius-Statuette und den Preis überreichen die Präsidentin der Universität Prof. Dr. Eva Martha Eckkrammer und der Dekan des Fachbereichs II, Prof. Dr. Andreas Regelsberger.
Professor Spickermann war nach der Promotion und Habilitation an der Universität Osnabrück an verschiedenen Universitäten tätig, ehe er 2009 auf eine Professur für die Religionsgeschichte des Mittelmeerraumes in der römischen Antike am Max-Weber-Kolleg in Erfurt berufen wurde, das er von 2011-2013 leitete. 2013 folgte er dann einem Ruf an die Universität Graz, wo er bis heute den Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik des Instituts für Antike leitet. Er ist ordentliches Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste.
Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der römischen Religions- und Sozialgeschichte, der Lateinischen Epigraphik, auf Staat und Kirche in der Spätantike, auf der Kultur- und Geistesgeschichte des 2. Jahrhunderts n. Chr. mit einem Fokus auf dem Satiriker Lukian von Samosata und im Bereich der digitalen Geschichte. Eine besondere Rolle spielen seine Aktivitäten auf dem Gebiet der Digital History. Wolfgang Spickermann gehört buchstäblich zu den Pionieren dieser Disziplin und war einer der Gründer der Arbeitsgemeinschaft, Geschichte und EDV (AGE), in deren Vorstand er seit vielen Jahren wirkt. Er zeichnet verantwortlich für die Produktion digitaler Medien und Wissenschaftlicher online-Tools.
Religionsgeschichte des römischen Germaniens
Wolfgang Spickermann hat Bahnbrechendes geleistet bei der Untersuchung der Götterverehrung von Frauen in Gallien, Rätien und Germanien und schließlich die Erforschung der Religionsgeschichte des römischen Germanien auf eine neue Ebene gehoben. Gleiches gilt für die Entwicklung und Evaluation digitaler Tools für die Geschichtswissenschaft.
Ihn zeichnet eine beachtliche Publikationstätigkeit aus, die allein fünf Monographien sowie eine Vielzahl von Aufsätzen, Lexikonartikeln und weiteren Publikationen umfasst. Als Herausgeber ist Professor Spickermann für inzwischen zu Standardwerken gewordene Publikationen verantwortlich, etwa zur paganen und christlichen Religion, zur römischen Armee und regionalen Gesellschaften, aber auch zum Sport in der Antike. Darüber hinaus gibt er zusammen mit Fachkollegen die Zeitschriften „Keryx. Zeitschrift für Antike“ und „Nikephoros. Zeitschrift für Sport und Kultur im Altertum“ sowie die Reihe „Pharos. Studien zur griechisch – römischen Antike“ heraus.
Seinem unermüdlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass mehrere große, nationale und internationale Drittmittelprojekte die Forschung beflügeln und jungen und aufstrebenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Zukunftsperspektiven eröffnet haben und eröffnen. Aktuell leitet Professor Spickermann das Internationale Graduiertenkolleg „Resonant Self-World Relations in Ancient and Modern Socio-Religious Practices“.
Wolfgang Spickermann ist ein Althistoriker und Religionswissenschaftler mit einem außerordentlich facettenreichen Forschungsprofil, der sein Fachgebiet nachhaltig geprägt hat.
Der Ausonius-Preis
Der mit 1.500 Euro dotierte Ausonius-Preis wird einmal jährlich in Anerkennung einer herausragenden wissenschaftlichen Arbeit oder in Anerkennung eines wissenschaftlichen Gesamtwerks auf dem Gebiet der Klassischen Philologie oder der Alten Geschichte verliehen. Benannt ist der von der Universität Trier gestiftete Preis nach dem spätantiken Lehrer, Dichter und Staatsmann Ausonius. Er wurde von Kaiser Valentinian I. als Erzieher des Kaisersohns Gratian nach Trier berufen, wo Ausonius etwa 20 Jahre lang lebte. Als Dichter ist er vor allem für sein Werk „Mosella“ bekannt.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Christoph Schäfer
Alte Geschichte
Mail: schaefch@uni-trier.de
Tel. +49 651 201-2437
Die semantisch ähnlichsten Pressemitteilungen im idw
