Vorträge zu Fragen der Zukunft und der Erinnerungskultur an der Uni Halle
Die Historikerin und Publizistin Hedwig Richter und der amerikanische Literaturwissenschaftler Michael Rothberg sind am Mittwoch, 18. Juni 2025, zu Vorträgen an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) zu Gast. Im Rahmen der Halle Lectures spricht Hedwig Richter in der Aula im Löwengebäude über "Wieviel Zukunft steckt in der Vergangenheit? Geschichte schreiben im Anthropozän". Michael Rothberg hält in diesem Jahr die Anton Wilhelm Amo Lecture. Er spricht über "From Memory Wars to Memory Work".
Hedwig Richter ist Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität der Bundeswehr München. Ihre Schwerpunkte sind vergleichende Demokratieforschung, Diktaturerfahrung in Nationalsozialismus und DDR, Migration, Kirchengeschichte, Geschichtstheorie und Geschlechterforschung. In ihrem Vortrag beleuchtet sie, wie ein Blick in die Vergangenheit angesichts globaler Herausforderungen wie Klimawandel und Artensterben neue Perspektiven für Gegenwart und Zukunft eröffnen kann.
Michael Rothberg ist Inhaber des "1939 Society Samuel Goetz Chair in Holocaust Studies" und Professor für Englisch und vergleichende Literaturwissenschaft an der University of California in Los Angeles. Seine Forschung konzentriert sich auf die sozialen und kulturellen Auswirkungen politischer Gewalt und deren Nachwirkungen. In seinem englischsprachigen Vortrag thematisiert er die deutsche Erinnerungskultur und beleuchtet Pinar Ögrencis Film "Asit" (The Avalanche).
Die Halle Lectures finden in Kooperation der Interdisziplinären Zentren für Pietismusforschung und für die Erforschung der Europäischen Aufklärung, des Forschungsschwerpunkts "Aufklärung-Religion-Wissen" an der MLU und der Franckeschen Stiftungen zu Halle statt. Die beiden Lectures 2025 stehen unter dem Titel "Wissen - Wirken - Zukunft".
Die Amo-Lecture findet zu Ehren des Philosophen Anton Wilhelm Amo statt. Amo gelangte im Kindesalter an den Hof Anton Ulrichs von Braunschweig-Wolfenbüttel. Dort erhielt er zunächst Privatunterricht, später studierte, forschte und lehrte er an den Universitäten Halle, Wittenberg und Jena. 1729 absolvierte Amo in Halle mit einer Arbeit über die Rechtstellung der Afrikaner in Europa seine Disputation. In Wittenberg schrieb er 1734 seine Dissertation über das "Leib-Seele-Problem". Amo war damit der erste afrodeutsche Akademiker überhaupt, der an einer deutschen Universität wirkte. 1748 kehrte er nach Ghana zurück.
Halle Lecture
Hedwig Richter: Wieviel Zukunft steckt in der Vergangenheit? Geschichte schreiben im Anthropozän
Mittwoch, 18. Juni 2025, 18 Uhr
Löwengebäude, Aula
Universitätsplatz 11
06108 Halle (Saale)
Der Live-Stream zur Veranstaltung: https://www.youtube.com/UniHalleMLU
Website: https://izp.uni-halle.de/veranstaltungen/hallelectures
Anton Wilhelm Amo Lecture 2025 (in englischer Sprache)
Michael Rothberg: From Memory Wars to Memory Work: Relational Remembrance in Pinar Ögrencis "Asit" (The Avalanche)
Mittwoch, 18. Juni 2025, 18 Uhr
Steintor-Campus, Hörsaal Anton Wilhelm Amo
Ludwig-Wucherer-Straße 2
06108 Halle (Saale)
Website: https://amo-lectures.uni-halle.de
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