Mit Karten fachlich argumentieren
Das Institut für Geographiedidaktik veröffentlicht in Kooperation mit dem Statistischen Landesamt Unterrichtsmaterialien für den Geographieunterricht / Schüler*innen lernen anhand von Karten, kontroverse geographische Fragestellungen zu bearbeiten
In einem Kooperationsprojekt zwischen dem Institut für Geographiedidaktik der Universität zu Köln und dem Statistischen Landesamt haben Forschende und Studierende der Universität gemeinsam mit Beschäftigten des Landesamts Unterrichtsmaterialien erstellt. Sie können auf Grundlage der interaktiven Kartendienste von IT.NRW und dem Statistischen Verbund bearbeitet werden.
Die Zusammenarbeit kam zustande, als sich Mitarbeiter*innen des Statistischen Landesamts an das Kölner Institut wendeten. Das Landesamt bietet über ein allgemein zugängliches Onlineportal Karten zur Bevölkerungsdichte, der Flächennutzung oder der Verteilung von Windkraftanlagen an. Beschäftigte hatten durch eine Nutzeranalyse ihrer Kartendienste herausgefunden, dass das Kartenangebot kaum von Schulen genutzt wird. Da sie aufgrund aktueller Daten zu geographischen Unterrichtsthemen das Potenzial zur schulischen Nutzung erkannten, schlugen sie dem Institut für Geographiedidaktik ein Kooperationsprojekt vor, um Unterrichtsmaterialien zu den Kartendiensten zu entwickeln.
Geschaffen wurde ein breites Angebot an Aufgaben für verschiedene Klassenstufen und Schulformen, die auf aktuellen Daten zu unterschiedlichen humangeographischen Themen beruhen und an die Kernlehrpläne des Fachs Geographie anknüpfen. Lehramtsstudierende in Masterseminaren entwickelten, testeten und verbesserten die Aufgaben vor ihrer Veröffentlichung. Die Fragestellungen beschäftigen sich beispielsweise mit dem Strukturwandel in NRW, der Bevölkerungsentwicklung oder dem Treffen raumplanerischer Entscheidungen. So regen die Aufgaben Schüler*innen unter anderem dazu an, auf Basis des Kartenmaterials zu diskutieren, welche infrastrukturellen Veränderungen in ihrer Gemeinde im Zuge des demographischen Wandels vorgenommen werden müssen. Weitere Aufgabenstellungen zielen darauf ab, zu entscheiden, wo in NRW ein neues Krankenhaus zur Verbesserung der medizinischen Versorgung gebaut werden könnte oder welche Gemeinden von einer ausgebauten ÖPNV-Verbindung nach Köln profitieren.
„Den Aufgaben liegt das Konzept der kartenbasierten Argumentation zugrunde. Dessen Ziel ist es, zu kontroversen geographischen Fragestellungen eine fachliche Argumentation zu entwickeln, deren Belege sich auf die digitalen Karten des Statistischen Landesamts NRW stützen“, erklärt Projektleiterin Professorin Dr. Alexandra Budke.
„Die Vorteile unserer Unterrichtsmaterialien liegen insbesondere in der Aktualität, Neutralität und Seriosität der Daten, der interaktiven Gestaltung der Kartendienste, der gleichzeitigen Förderung von Medienkompetenzen durch den Umgang mit digitalen Karten und dem Bezug zur Lebenswelt der Schüler*innen“, sagt Projektkoordinatorin Isabelle Kunze vom Institut für Geographiedidaktik.
Lehrkräfte können ab sofort die Unterrichtsmaterialien inklusive didaktischer Hinweise für den direkten Einsatz im Schulunterricht herunterladen. Das Angebot wird perspektivisch um weitere Materialien erweitert.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Isabelle Kunze
Institut für Geographiedidaktik der Universität zu Köln
+49 221 470 8867
ikunze@uni-koeln.de
Weitere Informationen:
https://geodidaktik.uni-koeln.de/multimedia/schulmaterial-itnrw
http://Kostenloser Download der Schulmaterialien:
https://statistik.nrw/schulmaterial
Die semantisch ähnlichsten Pressemitteilungen im idw
