Zucker, Salz, Fett und Energie - Zahlen und Fakten zum Produktmonitoring 2024
Mit dem Bericht „Produktmonitoring 2024“ veröffentlicht das Max Rubner-Institut erneut aktuelle Ergebnisse zu Energie- und Nährstoffgehalten in Fertiglebensmitteln. Im Rahmen der Erhebung 2024 wurden die Produktgruppen „kalte Soßen“, „Fleischersatz- und Wurstersatzprodukte“, „Feingebäck“ sowie „Erfrischungsgetränke“ untersucht. Für die Erfrischungsgetränke liegen mit dem diesjährigen Bericht bereits vier Erhebungszeitpunkte vor, die verglichen werden können (Basiserhebung 2018), für alle anderen Produktgruppen drei (Basiserhebung 2016). Insgesamt wurden 7.290 Produkte untersucht.
Mit dem Bericht „Produktmonitoring 2024“ veröffentlicht das Max Rubner-Institut erneut aktuelle Ergebnisse zu Energie- und Nährstoffgehalten in Fertiglebensmitteln. Im Rahmen der Erhebung 2024 wurden die Produktgruppen „kalte Soßen“, „Fleischersatz- und Wurstersatzprodukte“, „Feingebäck“ sowie „Erfrischungsgetränke“ untersucht. Für die Erfrischungsgetränke liegen mit dem diesjährigen Bericht bereits vier Erhebungszeitpunkte vor, die verglichen werden können (Basiserhebung 2018), für alle anderen Produktgruppen drei (Basiserhebung 2016). Insgesamt wurden 7.290 Produkte untersucht.
Die Erhebung bildet für die jeweiligen Produktgruppen das Spektrum der am Markt erhältlichen Produkte in seiner Breite ab. Berücksichtigt werden dabei auch solche mit geringem Marktanteil oder Produkte, die neu auf den Markt gekommen sind. Bei Erfrischungsgetränken erfolgte zusätzlich eine separate Auswertung von besonders absatzstarken Produkten. Für diese marktrelevanten Produkte wurde der gewichtete arithmetische Mittelwert berechnet und dem Mittelwert der Breite des Produktspektrums gegenübergestellt. Für die Berechnung wurde für jedes Produkt der Zuckergehalt mit der eingekauften Menge gewichtet, sodass die Zuckergehalte besonders absatzstarker Produkte stärker ins Gewicht fallen als die der weniger absatzstarken Produkte.
Für alle untersuchten Produktgruppen werden im Bericht die mittleren Energie- und Nährstoffgehalte, die Minimal- und Maximalwerte sowie weitere statistische Kenngrößen dargestellt. Neben den aktuellen Daten werden auch Veränderungen gegenüber der Basis- bzw. den Folgeerhebungen beschrieben.
Ergebnisse Produktmonitoring 2024
Auf Ebene der Gesamtstichproben können mit Ausnahme der kalten Soßen ausschließlich statistisch signifikante Verringerungen im Vergleich zu den Vorerhebungsjahren festgestellt werden. Bei Fleischersatz- und Wurstersatzprodukten sind geringere Gehalte an Energie und gesättigten Fettsäuren im Vergleich zu 2021 erkennbar. Dabei fällt die Reduktion des Energiegehaltes mit knapp vier Prozent allerdings vergleichsweise gering aus, auch liegen die mittleren Gehalte weiter über jenen der Basiserhebung von 2016.
Bei den Gesamtstichproben Feingebäck und Erfrischungsgetränke (gesüßte und ungesüßte Produkte) sind signifikante Zuckerreduktionen im Vergleich zur jeweiligen Basiserhebung sichtbar. Bei Erfrischungsgetränken ist der mittlere Zuckergehalt um rund neun Prozent im Vergleich zur Basiserhebung 2018 gesunken, bei Feingebäck um rund sechs Prozent im Vergleich zu 2016. Kontinuierliche Veränderungen, d. h. kontinuierliche Reduktionen oder Anstiege über alle Folgeerhebungen, sind in keiner der Produktgruppen zu beobachten.
Auch bei der Gesamtstichprobe der marktrelevanten, d.h. besonders absatzstarken Erfrischungsgetränke (gesüßt und ungesüßt) ist der absatzgewichtete mittlere Zuckergehalt von 6,2 Gramm im Jahr 2018 auf aktuell 5,3 Gramm gesunken. Für diese marktrelevanten Erfrischungsgetränke liegt zudem der aktuelle gewichtete arithmetische Mittelwert unter dem Mittelwert der Breite des Produktspektrums. Betrachtet man nur die gesüßten Erfrischungsgetränke, ist es umgekehrt: Hier liegt der gewichtete mittlere Zuckergehalt der marktrelevanten Produkte über dem mittleren Zuckergehalt des gesamten Produktspektrums. Das bedeutet, dass der durchschnittliche Zuckergehalt der in den größeren Mengen eingekauften gesüßten Erfrischungsgetränke höher ist als der durchschnittliche Zuckergehalt des Gesamtmarktes.
Wie auch in den vorherigen Erhebungsjahren können über die Produktgruppen hinweg überwiegend große Spannweiten im Energie- und Nährstoffgehalt beobachtet werden. Auch bei den gesüßten Erfrischungsgetränken sind die Spannweiten der Zuckergehalte überwiegend vergleichbar zu jenen der letzten Erhebung von 2022.
Ein Fokus des Produktmonitorings liegt stets auf der besonders sensiblen Gruppe der Kinder. In allen untersuchten Produktgruppen wurden Produkte mit Kinderoptik identifiziert. Der Anteil war mit 12,5 Prozent bei der Produktgruppe Feingebäck am höchsten. Erneut zeigte sich, dass Produkte mit Kinderoptik im Median gegenüber vergleichbaren Produkten ohne Kinderoptik überwiegend ähnliche oder geringere Energie- und Nährstoffgehalte aufweisen. Statistisch signifikante Änderungen über die Zeit zeigen sich bei den Produktgruppen kalte Soßen, wie Grillsoßen oder Ketchup, mit Kinderoptik und Feingebäck mit Kinderoptik. Bei kalten Soßen mit Kinderoptik zeigt sich im Vergleich zur Erhebung 2021 eine statistisch signifikante Erhöhung des mittleren Energiegehaltes. Bei Feingebäck mit Kinderoptik ist der mittlere Zuckergehalt gegenüber 2016 statistisch signifikant gesunken. Auf Ebene der Produktuntergruppen mit Kinderoptik sind hingegen nur statistisch signifikante Erhöhungen feststellbar: Bei ungefüllten Keksen mit Kinderoptik hat sich der Fettgehalt im Vergleich zu 2016 statistisch signifikant erhöht und auch bei regulären Erfrischungsgetränken mit Kinderoptik ist der Zuckergehalt im Vergleich zu 2019 gestiegen.
Ergänzende Auswertungen zur Einordnung von Produkten mit Kinderoptik im Vergleich zum WHO-Nährwertprofilmodell
Auf Basis des WHO-Nährwertprofilmodells 2023 erfolgte eine Einordung der im Rahmen des Produktmonitorings 2024 erhobenen Produkte mit Kinderoptik. Hierzu wurden erhobene Produkte mit Kinderoptik den Produktkategorien des WHO-Nährwertprofilmodells zugeordnet. Ausgeschlossen wurden Produkte mit einer Altersangabe 6-36 Monate, da für diese ein eigenes Nährwertprofilmodell anzuwenden wäre.
Nur wenige Produkte erfüllen die Kriterien des WHO-Nährwertprofilmodells. Bei Erfrischungsgetränken sind dies 18,2 Prozent der Produkte mit Kinderoptik, bei Fleischersatz- und Wurstersatzprodukten 12,1 Prozent. Bei Feingebäck und kalten Soßen mit Kinderoptik erfüllt keines der untersuchten Produkte die Anforderungen des WHO-Nährwertprofilmodells.
Ergänzende Auswertungen zur Verwendung von Jodsalz
Zusätzlich zu den Energie- und Nährstoffdaten wurde für die Produktgruppen kalte Soßen sowie Fleischersatz- und Wurstersatzprodukte die Verwendung von Jodsalz auf Basis der vorliegenden Zutatenlisten untersucht. Zudem erfolgte eine getrennte Auswertung für die Verwendung von Jodsalz in konventionell und biologisch erzeugten Produkten.
Der Anteil an Produkten mit Jodsalz ist insgesamt gering. Bei kalten Soßen ist nur in 1,3 Prozent der Produkte, bei denen Salz in der Zutatenliste aufgeführt war, Jodsalz enthalten. Keines der Produkte mit Jodsalz ist aus biologischer Produktion. Bei Fleischersatz- und Wurstersatzprodukten liegt der Anteil von Produkten mit Jodsalz bei 5,7 Prozent. Für die Teilstichprobe der biologisch erzeugten Ersatzprodukte liegt der Anteil bei 3,4 Prozent. In beiden Produktgruppen ist der Anteil an Produkten, bei denen jodiertes Speisesalz verwendet wurde, im Vergleich zur Erhebung 2021 zurückgegangen.
Weitere Informationen:
https://www.mri.bund.de/de/themen/reduktion-von-zucker-fett-und-salz/produktmonitoring/
https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2025/054-zwischenbilanz-weniger-zucker.html
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