Kulturelle Forschungsdaten dauerhaft sichern: GWK bewilligt zweite Förderphase von NFDI4Culture
Das Konsortium für Forschungsdaten zu materiellen und immateriellen Kulturgütern startet unter Federführung der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz in eine zweite Förderphase innerhalb der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur.
Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz des Bundes und der Länder (GWK) hat auf ihrer Sitzung am 4. Juli 2025 über neun Fortsetzungsanträge von Konsortien der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) entschieden. Das von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz koordinierte Konsortium NFDI4Culture erhielt dabei eine positive Förderentscheidung für eine zweite Projektphase.
Die Präsidentin der Akademie, Prof. Dr. Andrea Rapp, misst der Entscheidung eine wegweisende Bedeutung zu: »Die Bewilligung der zweiten Förderphase von NFDI4Culture bestätigt eindrucksvoll die Relevanz und Qualität unserer bisherigen Arbeit. Gemeinsam mit unserem deutschlandweiten Netzwerk an Partnern ist es unser Ziel, NFDI4Culture nun dauerhaft zu etablieren, den Zugang zu Kulturdaten weiter zu verbessern und damit den
Wissenstransfer zwischen Forschung, Politik, Kulturwirtschaft und Zivilgesellschaft nachhaltig zu stärken.«
NFDI4Culture verbindet Daten aus einem breiten Spektrum von über 100 Partnern aus Architektur, Design, Kunstgeschichte, Musik-, Medien-, Theater- und Tanzwissenschaft, Digital Humanities, Kulturerbe- und Kreativbereich. Neben der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz sind zehn weitere renommierte Institutionen
Träger des Konsortiums, darunter fünf Universitäten (Heidelberg, Köln, Leipzig, Marburg, Paderborn), drei Infrastruktureinrichtungen (FIZ Karlsruhe, SLUB Dresden, TIB Hannover) sowie die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und das Deutsche Bergbaumuseum Bochum.
In der ersten Förderphase von 2020 bis 2025 hat das Konsortium eine deutschlandweite Forschungsdateninfrastruktur aufgebaut, die ein vielfältiges Spektrum von Beratungs- und Schulungsangeboten, Repositorien für die Langzeitsicherung sowie Werkzeugen zur Suche und Verknüpfung von Daten materieller und immaterieller Kulturgüter
bietet.
Der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Clemens Hoch begrüßte die Entscheidung ebenfalls: »Ich freue mich sehr, dass NFDI4Culture aus Rheinland-Pfalz heraus weiterhin das Segment der Forschungsdaten zu materiellen und immateriellen Kulturgütern in NFDI vertritt. Das ist ein großartiger Erfolg, belegt die Exzellenz der im Konsortium geleisteten Arbeit und unterstreicht zugleich die Rolle der Mainzer Akademie in der deutschen Wissenschaftslandschaft.«
In der zweiten Förderphase ab 2025 verfolgt NFDI4Culture das Motto »Shared Data, Shared Practice, Shared Knowledge«. Das Konsortium erschließt mit 17 neu hinzugetretenen Partnern auch neue Datensegmente, insbesondere im Bereich der Darstellenden Künste und im Filmerbe. Neben der Verstetigung der existierenden Angebote liegen ab 2025 die Schwerpunkte auf Maßnahmen zur Datensouveränität, Resilienz und Datenqualität kulturbezogener Forschungsinfrastrukturen, der Nutzung von Künstlicher Intelligenz sowie der Integration von Diensten in europäische Infrastrukturen wie zum Beispiel der European Open Science Cloud.
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