Cyberagentur startet ATARA – KI-gestützte Analyse öffentlicher Daten für mehr Cybersicherheit
KI trifft Open Data: Neue Ansätze für den Schutz kritischer Infrastrukturen
Cyberagentur startet ATARA – KI-gestützte Analyse öffentlicher Daten für mehr Cybersicherheit
Die Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH (Cyberagentur) hat am 29. Juli 2025 das Forschungsprogramm Automated Threat and Response Assessment (ATARA) ausgeschrieben. Ziel ist es, zu erforschen, wie Künstliche Intelligenz (KI) aus frei verfügbaren Informationen bislang unbekannte Angriffspfade ableiten und geeignete Schutzmaßnahmen entwickeln kann.
Mit ATARA setzt die Cyberagentur auf einen neuen Forschungsansatz: KI soll künftig nicht nur Daten analysieren, sondern eigenständig kreative Angriffsszenarien für kritische Infrastrukturen entwerfen – basierend ausschließlich auf öffentlich zugänglichen Informationen. Der methodische Fokus auf OSINT ist dabei bewusst gewählt, denn genau diese Daten können auch von potenziellen Angreifern genutzt werden.
Das Programm geht über herkömmliche Analysen hinaus. Es prüft, ob KI in der Lage ist, bisher unbekannte Angriffspfade zu entwickeln, die jenseits der Erfahrungswelt menschlicher Experten liegen. Gleichzeitig wird untersucht, ob solche Systeme auch geeignete Gegenmaßnahmen vorschlagen können. So entsteht ein zweifacher Nutzen: das frühzeitige Erkennen neuer Bedrohungen und die Entwicklung konkreter Abwehrstrategien.
„Mit ATARA kombinieren wir zwei zentrale Felder der Cybersicherheitsforschung: KI und OSINT“, sagt Siri Reinhold, Forschungsreferentin Sichere Systeme der Cyberagentur und Leiterin des Programms. „So wollen wir die Open-Data-Problematik bei kritischen Infrastrukturen greifbar machen und zugleich erforschen, ob KI in der Lage ist, völlig neue Angriffsvektoren zu entwickeln – jenseits der Muster, die menschliche Experten bislang betrachten.“
Ein Alleinstellungsmerkmal des Projekts ist der Doppelrollen-Ansatz: Die KI übernimmt im Forschungsmodell sowohl die Perspektive eines Angreifers als auch die eines Verteidigers. Zunächst sollen mögliche Angriffsszenarien generiert, anschließend die passenden Abwehrmaßnahmen abgeleitet werden. Alle Ergebnisse müssen mit den Analysen menschlicher Expertinnen und Experten verglichen werden, um den tatsächlichen Mehrwert maschineller Ansätze zu bewerten.
Für die Teilnahme können sich Universitäten, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Startups mit Expertise in Cybersicherheit, maschinellem Lernen und Schutz kritischer Infrastrukturen bewerben. Die Ausschreibungsunterlagen stehen auf der Website der Cyberagentur bereit.
Die Ausschreibung wurde auf der e-Vergabeplattform veröffentlicht (https://www.evergabe-online.de/tenderdetails.html?0&id=790546) veröffentlicht. Ablauf der Teilnahmefrist ist am 29.08.2025, 11:00 Uhr. Eine Beteiligung ist sowohl allein als auch im Konsortium möglich.
Kontakt:
Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH
Große Steinstraße 19
06108 Halle (Saale)
Michael Lindner
Pressesprecher
Tel.: +49 151 44150 645
E-Mail: presse@cyberagentur.de
Hintergrund: Cyberagentur
Die Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH (Cyberagentur) wurde im Jahr 2020 als vollständige Inhouse-Gesellschaft des Bundes unter der gemeinsamen Federführung des Bundesministeriums der Verteidigung und des Bundesministeriums des Inneren und für Heimat durch die Bundesregierung mit dem Ziel gegründet, einen im Bereich der Cybersicherheit anwendungsstrategiebezogenen und ressortübergreifenden Blick auf die Innere und Äußere Sicherheit einzunehmen. Vor diesem Hintergrund bezweckt die Arbeit der Cyberagentur maßgeblich eine institutionalisierte Durchführung von hochinnovativen Vorhaben, die mit einem hohen Risiko bezüglich der Zielerreichung behaftet sind, gleichzeitig aber ein sehr hohes Disruptionspotenzial bei Erfolg innehaben können.
Die Cyberagentur ist Bestandteil der Nationalen Sicherheitsstrategie der Bundesrepublik Deutschland.
Der Cyberagentur stehen als Geschäftsführung Prof. Dr. Christian Hummert als Forschungsdirektor sowie Daniel Mayer und Bettina Bubnys als kaufmännische Geschäftsführung vor.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Siri Reinhold, Forschungsreferentin Sichere Systeme
Originalpublikation:
https://www.cyberagentur.de/presse/atara-startet-ki-gestuetzte-analyse-oeffentlicher-daten-fuer-mehr-cybersicherheit/
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