Forschung und Innovation stärken in Studium und Beruf - DHBW präsentiert neues Kompetenzmodell TRIComp
Wie kann Europas Zukunft im Zeitalter der Transformation gestaltet werden? Mit Menschen, die Wandel verantwortungsvoll vorantreiben. Das EU-Projekt HUCO Labs (Collaborative HVET-University-Company Labs for Research) präsentiert mit TRIComp ein europäisches Kompetenzmodell für Future Skills – ent-standen unter maßgeblicher Beteiligung der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Karlsruhe und europäischer Spitzenpartner.
Europa steht an einem Wendepunkt: Digitalisierung, Klimawandel, Automatisierung und globale Unsicherheiten stellen große Herausforderungen dar – technisch, gesellschaftlich und menschlich. Doch die Zukunft wird nicht allein durch Technologien entschieden, sondern durch Menschen, die sie verantwor-tungsvoll gestalten.
Genau dafür wurde TRIComp geschaffen – ein neues europäisches Kompetenzmodell für Future Skills. Entwickelt im Rahmen der europäischen Initiative HUCO Labs, bildet TRIComp die Brücke zwischen Bildung, Forschung und Wirtschaft. Es liefert das, was vielen Qualifizierungsprogrammen noch fehlt: eine klare, handlungsorientierte Antwort auf die Frage, welche Kompetenzen Europa wirklich braucht.
„Mit TRIComp schaffen wir ein Modell, das nicht nur Qualifikationen abbildet, sondern ein neues Bildungsverständnis verkörpert: vernetzt, europäisch, zukunftsfähig. Es geht nicht nur um Fachkräfte – es geht um eine neue Generation europäischer Möglichmacher“, ergänzt Prof. Dr. Ulf-Daniel Ehlers, Professor für Bildungsmanagement und Lebenslanges Lernen an der DHBW Karlsruhe und Leiter der Forschungsgruppe NextEducation an der DHBW.
„Wir müssen Europa neu denken – nicht abstrakt, sondern konkret: mit Menschen, die Transformation verstehen, gestalten und verantworten können. Genau hier setzt TRIComp an“, erklärt Florian Linscheid, Forscher bei NextEducation, Principal Investigator bei HUCO Labs und Doktorand im Bereich Künstliche Intelligenz und kognitive Verzerrungen an der DHBW.
Ein Framework für eine gemeinsame Zukunft
TRIComp wurde mit wissenschaftlicher Tiefenschärfe und europäischer Perspektive entwickelt: auf Basis von Mixed-Methods-Forschung – mit Umfragen, Experteninterviews und einer umfassenden Analyse be-stehender Frameworks. Entstanden ist ein Modell, das auf den EQF-Niveaus 5 und 6 ansetzt, sich aber nicht auf eine einzelne Berufsgruppe beschränkt. Der Europäische Qualifikationsrahmen (EQF) ordnet Bildungsabschlüsse acht Niveaus zu und macht Kompetenzen europaweit vergleichbar – Niveau 5 und 6 entsprechen dabei der Qualifikationsebene von Fachschulen bzw. Bachelorabschlüssen.
Ursprünglich mit Blick auf Mid-Level-Techniker*innen entwickelt, öffnet sich TRIComp heute weit über diesen Rahmen hinaus: Es adressiert alle, die Europas Zukunft aktiv gestalten wollen – in Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Verwaltung und darüber hinaus.
TRIProfessionals – so nennt das Projekt Menschen, die Digitalisierung verstehen, Nachhaltigkeit voran-treiben und mit Haltung führen. Ob in Technik, Organisation oder Management: Diese Kompetenzen sind für alle Berufe relevant, die in der Transformation eine Rolle spielen. „Dieses Modell ist eine Einladung an Europa: Lasst uns gemeinsam ein Bildungsökosystem schaffen, das Zukunft kann – praxisnah, transnatio-nal und wertebasiert“, so Linscheid weiter.
Vom Kompetenzrahmen zum europäischen Bildungsökosystem
TRIComp strukturiert Kompetenzen entlang von Wissen, Können und Haltung – verankert in klaren Lern-zielen und anschlussfähig für Bildungsanbieter, Unternehmen und politische Programme. Ziel ist nicht nur ein Framework – sondern ein europaweites Weiterbildungsökosystem, das Bildung, Forschung und Industrie stärker verbindet.
Die DHBW bringt dabei nicht nur ihre duale Struktur ein, sondern auch die gebündelte Kompetenz des europaweit führenden Zukunftsforschungskollektivs NextEducation – anerkannt für seine Pionierarbeit in der Future-Skills-Forschung.
Internationale Exzellenz, europäische Verantwortung
HUCO Labs ist ein strategisches Konsortium mit Partnern aus Italien, Spanien, Litauen, Frankreich, Belgien und Deutschland. Koordiniert wird das Projekt von der ITS Cuccovillo Foundation (Italien). Neben der DHBW sind u. a. folgende Organisationen beteiligt:
Projektpartner HUCO LABS (2024–2027):
– ITS Cuccovillo Foundation (Italien), Projektkoordination
– COMAU S.p.A. (Italien), weltweit tätiges Industrieunternehmen für Automatisierung
– Ecole Nationale Supérieure de Mécanique et des Microtechniques (ENSMM) (Frankreich), technische Elitehochschule
– Sunrise Valley Science and Technology Park (Litauen), Innovations- und Forschungszentrum
– Universitat Politècnica de València (Spanien), eine der führenden technischen Universitäten Spani-ens
– Bundesverband mittelständische Wirtschaft e. V. (BVMW) (Deutschland), Unternehmerverband
– European Entrepreneurs CEA-PME (Belgien), größtes europäisches Netzwerk kleiner und mittlerer Unternehmen
– European Association of Institutions in Higher Education (EURASHE) (Belgien), Hochschulverband auf EU-Ebene
– Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) (Deutschland), forschungsstarke Hochschule mit dualem Bildungskonzept
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Florian Linscheid
Akademische Mitarbeiter „HUCO Labs“, DHBW Karlsruhe
Tel.: 0721 / 9735 621
Mail: florian.linscheid@dhbw-karlsruhe.de
Weitere Informationen:
https://next-education.org/de/projekte/huco-labs/
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