Neuerscheinung des Dubnow-Instituts: Die jüdische Geschichte Halberstadts in der DDR
Unter dem Titel »Ausgeschlagenes Erbe« ist in der Reihe »toldot« des Leibniz-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow eine Studie über die jüdische Geschichte Halberstadts in der DDR erschienen. Der Autor Philipp Graf zeigt darin, wie die jüdische Geschichte der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust in Vergessenheit geriet, bis Ende der 1970er Jahre kirchliche Kreise die Erinnerung aufleben ließen. Die Veröffentlichung ist ab sofort als Open-Access-Publikation auf der Website des Verlags Vandenhoeck & Ruprecht kostenfrei abrufbar und erscheint gleichzeitig in Buchform.
Bis zum Zweiten Weltkrieg beherbergte Halberstadt eine der bedeutendsten jüdischen Gemeinden Mitteldeutschlands. 1942 wurden die letzten verbliebenen Jüdinnen und Juden deportiert und Halberstadt 1945 durch alliierte Bombenangriffe stark zerstört. Philipp Graf betrachtet in seinem Essay den staatlichen, städtischen und zivilgesellschaftlichen Umgang mit der jüdischen Vergangenheit in vier Jahrzehnten DDR. Vor dem Hintergrund bis in die Gegenwart zu vernehmender antisemitischer Vorbehalte in der Stadt fragt der Autor, inwieweit sich der »verordnete Antifaschismus« und die politische Kultur der DDR hierin Ausdruck verschaffen und beeinflussen, wie in Halberstadt und in den neuen Bundesländern insgesamt über Juden, Judentum und jüdisches Leben gesprochen wird.
Philipp Graf ist habilitierter Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Dubnow-Institut. Er ist Koordinator des Verbundvorhabens »Das Objekt zum Subjekt machen. Jüdische Alltagskultur in Deutschland vermitteln«.
Weitere Informationen:
https://www.dubnow.de/publikation/ausgeschlagenes-erbe Mehr über die Publikation
https://www.vr-elibrary.de/doi/pdf/10.13109/9783666358968 Kostenfreie Open-Access-Ausgabe der Publikation
Die semantisch ähnlichsten Pressemitteilungen im idw
