Roland Schauer Preis für Glykobiologie geht an Isabelle Louise Grothaus
Der Roland-Schauer-Preis wurde zu Ehren von Prof. Dr. Roland Schauer (1936–2019) eingerichtet, der von 1976 bis 2001 als Direktor des Biochemischen Instituts der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel wirkte und die GBM-Studiengruppe „Glykobiologie“ gründete. Die Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) verleiht diese Auszeichnung zum ersten Mal und zeichnet Dr. Grothaus (Krakau/Frankfurt) sowie Dr. Vicente (Hannover) für ihre herausragenden Beiträge auf dem Gebiet der Glykobiologie aus. Der Preis wird im Rahmen des Joint Glycobiology Meeting in Lille, Frankreich (12.–14. Oktober 2025) verliehen, das in Partnerschaft mit der GBM-Studiengruppe „Glykobiologie“ stattfindet.
Die GBM freut sich, die erstmalige Vergabe des Roland Schauer Award für Nachwuchswissenschaftler in der Glykobiologie der GBM bekanntzugeben.
Die diesjährigen Auszeichnung geht an Dr. Isabelle Louise Grothaus (Krakau/Frankfurt) und Dr. Manuel Vicente (Hannover), die für ihre herausragenden Beiträge auf diesem Gebiet ausgezeichnet werden.
Isabell Louise Grothaus promovierte 2023 an der Universität Bremen mit einer Dissertation über die konformationellen Phasenräume von N-Glykanen unter dem rechnergestützten Mikroskop. Nach Forschungsaufenthalten am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie sowie an der International School for Advanced Studies (SISSA) in Triest ist sie derzeit als Postdoktorandin am Dioscuri Centre for Modelling of Posttranslational Modifications an der Jagiellonen-Universität in Krakau sowie am Max-Planck-Institut für Biophysik tätig.
Ihre Forschung konzentriert sich auf die strukturellen und dynamischen Eigenschaften von Glykanen, deren konformationelle Flexibilität ihrer zentralen Rolle in Gesundheit und Krankheit zugrunde liegt. Mithilfe molekulardynamischer Simulationen entwickelt und erweitert sie den methodischen Rahmen, um die konformationellen Phasenräume von Glykanen systematisch zu kartieren und ihre Struktur-Funktions-Beziehungen zu quantifizieren. Sie entwickelte die Open-Source-Software GlyCONFORMER und arbeitet an der Weiterentwicklung von GlycoSHIELD, die es ermöglichen, Glykankonformations-Ensembles zu erforschen und die durch Glykane vermittelte Abschirmung von Proteinen zu visualisieren. Ihre Studien zeigen, wie N-Glykane enzymatische Aktivität modulieren, katalytisch relevante Konformationen stabilisieren und damit die Substratspezifität beeinflussen können. Diese Arbeiten schaffen eine rechnergestützte Grundlage für das rationale Wirkstoffdesign und die gezielte Glykobiotechnologie.
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