Eine Landkarte für die KI-Sicherheit
Chatbots, medizinische Diagnosen, intelligente Stromnetze: Algorithmen aus dem Werkzeugkasten Künstlicher Intelligenz werden in immer mehr Bereichen eingesetzt. Klar ist, dass die Systeme zuverlässig und sicher funktionieren müssen. Unklar bleibt jedoch, was „Sicherheit“ bei KI genau bedeutet und welche Risiken entstehen. Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Workshops „AI Risk and Safety Landscape“ (Landschaft der Risiken und Sicherheit in der Künstliche Intelligenz), der vom 24. bis zum 26. September am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld stattfindet. Ziel der Forschenden ist es, eine praxisnahe Übersicht zu erarbeiten.
„Es gibt ganz unterschiedliche Perspektiven auf Künstliche Intelligenz und die Risiken, die mit ihr einhergehen“, sagt Kryptographie-Experte und IT-Sicherheitsberater Dr. Alexander Koch (Karlsruhe). Verfahren zur automatischen Entscheidungsfindung können unfair sein, Chatbots falsche Antworten geben oder KI-generierte Bilder Verwirrung stiften. Auch die Möglichkeiten, diesen Gefahren zu begegnen, seien vielfältig: Müssen die KI-Verfahren robuster sein oder besser an menschliche Ziele angepasst werden? „Es ist wichtig, diese Risiken und die verschiedenen Ansätze, ihnen entgegenzuwirken, systematisch zusammenzutragen und zu bewerten“, so Koch. Er leitet den Workshop zusammen mit Dr. Benjamin Paaßen, Juniorprofessur für Wissensrepräsentation und Maschinelles Lernen an der Universität Bielefeld, und Elizabeth Herbert, die an der Technischen Universität München zu Computational Neuroscience forscht.
„Wir möchten auch klären, wie sich die Gesellschaft insgesamt besser für den Umgang mit KI-Risiken aufstellen kann“, ergänzt Paaßen. Dazu haben die Forschenden 15 Kolleg*innen aus acht Ländern ans ZiF eingeladen. Sie vertreten so unterschiedliche Disziplinen wie Maschinelles Lernen, Neurowissenschaft, Politikwissenschaft, Regierung und Verwaltung, Philosophie und Ethik.
Ziel ist Karte zur KI-Risikolandschaft
„Unser Ziel ist, eine verständliche Karte der Risikolandschaft der Künstlichen Intelligenz, auf der alle wichtigen Gefahren und mögliche Gegenmaßnahmen verzeichnet sind und die es Individuen und Institutionen ermöglicht, diese abzuwägen und begründete Entscheidungen zur KI-Sicherheit zu treffen“, fasst Elizabeth Herbert zusammen.
Alexander Koch und Benjamin Paaßen sind Fellows des „Jungen ZiF“, des Postdoc-Netzwerks des Zentrums für interdisziplinäre Forschung. Dieses besteht seit 2002 und bietet herausragenden Forschenden früher Karrierestufen die Möglichkeit zur Vernetzung und zum interdisziplinären Diskurs.
Die Arbeitssprache des Workshops ist Englisch. Journalist*innen sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten. Die Leiter*innen stehen für Medienanfragen gerne zur Verfügung.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Taugheda Helterhof, Universität Bielefeld
Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF)
E-Mail: zif-conference-office@uni-bielefeld.de
Weitere Informationen:
https://www.uni-bielefeld.de/einrichtungen/zif/events/#/event/8161 Website des Workshops
https://www.uni-bielefeld.de/einrichtungen/zif/funding/young-zif/ Website des „Jungen ZiF“
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