Kompetenzzentrum ROBDEKON durch Vereinsgründung verstetigt
Mit der Gründung und Eintragung des gemeinnützigen ROBDEKON e. V. steht das Kompetenzzentrum »Roboter für die Dekontamination in menschenfeindlichen Umgebungen« nun auf eigenen Füßen. Die Vereinsgründung wird es dem seit 2018 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung bzw. inzwischen Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt geförderten Zentrum auch langfristig ermöglichen, Innovationen voranzutreiben und Industriepartner zu unterstützen. Neben Dekontaminationsaufgaben stehen dabei ähnlich geartete technologische Herausforderungen etwa in der zivilen Sicherheit, in der Landwirtschaft und im Bau im Fokus.
Interessierte Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen können ab sofort Mitglieder des Vereins werden. Gemäß seiner Satzung ist der ROBDEKON® e.V. eine Anlaufstelle für Fragen rund um KI-basierte Robotersysteme für Dekontaminationsaufgaben. Er fördert Forschung, Wissenschaft und Praxistransfer, schafft Fortbildungsmöglichkeiten sowie eine neutrale Plattform für den Informations-, Meinungs- und Wissensaustausch.
»Mitglieder profitieren vom direkten Austausch mit führenden Forschungseinrichtungen«
»Unser Ziel ist, ein Experten- und Anwendernetzwerk und damit ein optimales Umfeld für Innovation in dieser Technologiesparte zu schaffen«, erklärt der Vereinsvorsitzende und ROBDEKON-Sprecher Prof. Dr.-Ing. habil. Jürgen Beyerer, der das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB und den Lehrstuhl Interaktive Echtzeitsysteme des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) leitet. »Unsere Mitglieder profitieren vom direkten Austausch mit den führenden Forschungseinrichtungen in diesem Feld. Sie können ihre Bedarfe und Problemstellungen aus der Praxis einbringen und damit auch mitgestalten, wohin die Forschung sich bewegt.« Alle Informationen zur Mitgliedschaft finden sich unter www.robdekon.de/ueber-uns/verein.
»Auch bei Naturkatastrophen, in Landwirtschaft und Baugewerbe von Nutzen«
Inhaltlich fokussiert sich ROBDEKON auf Robotersysteme für die Dekontamination in kerntechnischen Anlagen, für die Sanierung von Deponien und Altlasten, für das Bergen und Handhaben von Gefahrstoffen sowie für Reinigungsaufgaben. Aber auch weitere, technologisch verwandte Anwendungsdomänen sollen laut Satzung betrachtet werden.
Dazu Jürgen Beyerer: »Wenn wir Roboter befähigen, sich selbstständig in unstrukturiertem Gelände zu bewegen, es zu kartieren und beliebige Gegenstände zu greifen, wenn wir schwere Arbeitsmaschinen mit Autonomiefähigkeiten ausstatten und zu intelligent agierenden Roboterteams koppeln, wenn wir schließlich Schnittstellen, Leitstände und Bedienkonzepte entwickeln, um die Roboter flexibel und mit einem sinnvollen Maß an menschlicher Aufsicht und Einbindung einzusetzen – dann liegt auf der Hand, dass dies auch in anderen Bereichen von Nutzen ist. Etwa bei der Bewältigung von Naturkatastrophen wie Waldbränden oder Erdbeben, oder auch in Landwirtschaft und Baugewerbe, wo es der Fachkräftemangel erforderlich macht, zeitfressende Routineaufgaben zu automatisieren.«
Kompetenz in Dekontaminations- und Großraumrobotik für das Robotics Institute Germany
Mit seiner spezifischen Expertise im Bereich der Dekontaminations- und Großraumrobotik steht das Kompetenzzentrum in enger Wechselbeziehung mit dem Themencluster »Large-scale offroad robotics« des 2024 gegründeten Robotics Institute Germany, einem dezentralen Kompetenznetzwerk für KI-basierte Robotik, mit dem es erhebliche personelle und institutionelle Schnittmengen gibt.
ROBDEKON forscht seit 2018 an Robotersystemen für Dekontaminationsaufgaben. In der aktuellen, zweiten Förderphase des Kompetenzzentrums liegt der Schwerpunkt auf der Praxistauglichkeit und dem Transfer. Dazu testen die Konsortialpartner die erarbeiteten Technologien und Demonstratoren im Rahmen von Pilotprojekten mit Praxispartnern, um zielgerichtet den Reifegrad und die Anwendbarkeit zu verbessern. Einblicke hierzu werden regelmäßig auf der Website www.robdekon.de veröffentlicht.
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