MECAM heißt neue Fellows willkommen und stärkt den wissenschaftlichen Austausch im Maghreb
Mit der Aufnahme von Sieben neuen Fellows in Tunis startet das Merian Centre for Advanced Studies in the Maghreb (MECAM) ins akademische Jahr 2025/2026 und stärkt damit seine Rolle als regionales und globales Zentrum für freien wissenschaftlichen Austausch und interdisziplinäre Forschung in den Geistes- und Sozialwissenschaften.
Seit seiner Gründung im Jahr 2020 bringt das MECAM Wissenschaftler/-innen aus dem Maghreb, Europa und darüber hinaus zusammen, um unter dem Leitmotiv Imagining Futures – Dealing with Disparity gemeinsam über relevante Fragen zu reflektieren. In den vergangenen fünf Jahren hat sich das Zentrum zu einer aktiven Plattform für intellektuellen Austausch entwickelt, die den Dialog über Grenzen, Disziplinen und Generationen hinweg fördert. Mit seinen Programmen hat das MECAM enge Verbindungen zwischen tunesischen Universitäten und internationalen Forschungsnetzwerken aufgebaut und damit einen wichtigen Beitrag zur Internationalisierung der Geistes- und Sozialwissenschaften geleistet.
Die neuen Fellows, aus Tunesien, Deutschland, Italien, Nigeria und Großbritannien, gehören folgenden Institutionen an: Der Université de Tunis, der Université de la Manouba, der Leuphana Universität Lüneburg, der Bauhaus-Universität Weimar, der Philipps-Universität Marburg, der University of Exeter, der Sapienza Universität Rom und der Federal University Wukari. In ihren Forschungsprojekten befassen sie sich mit einer Vielzahl an Themen, darunter die Rolle kultureller Praktiken wie Musik, mündlicher Überlieferungen und Kunst in der Herausbildung kollektiver imaginationen; Politiken von Migration und Mobilität; Erinnerungskultur, Fragen von Gerechtigkeit und postkolonialem Denken sowie die historische Entstehung von Grenzen, Pässen und Visaregimen im Maghreb. Ihre Arbeiten spiegeln die inhaltliche Vielfalt der fünf interdisziplinären Forschungsfelder des MECAM wider und unterstreichen das Engagement des Zentrums für eine innovative und gesellschaftlich verankerte Wissenschaft in und über den Maghreb.
Das Stipendienprogramm von MECAM steht im Mittelpunkt des Vorhabens. Über einen Zeitraum von acht Monaten arbeiten die Fellows an ihren eigenen Forschungsprojekten und beteiligen sich gleichzeitig an gemeinsamen Formaten wie der Veranstaltungswoche Spectrum, interdisziplinären Kolloquien und der öffentlichen Vortragsreihe Rencontres Ibn Khaldun. Die enge Zusammenarbeit schafft Raum für den Austausch zwischen internationalen Wissenschaftler/-innen, tunesischen Forscher/-innen sowie der breiten Öffentlichkeit und fördert Erkenntnisse, die weit über den akademischen Bereich hinauswirken.
In Zukunft wird MECAM seine Reichweite durch ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm weiter ausbauen. Das akademische Jahr beginnt mit einer Einführungswoche für die Fellows am 9. und 10. September in Tunis, gefolgt von einer Einführungsexkursion an der Université de Sfax am 25. und 26. September, um die Zusammenarbeit mit lokalen Forschungseinrichtungen zu stärken. Im Oktober richtet MECAM zwei internationale Veranstaltungen an der Université de Tunis aus: Die Abschlusskonferenz des Netzwerks Postcolonial Hierarchies in Peace and Conflict mit dem Titel „Re-thinking Peace and Conflict Studies in a Postcolonial World“ (10.–11. Oktober) sowie das Merian Family Meeting “Knowledge Diplomacy and South-South-North Cooperation: Revitalizing Bandung for the 21st Century” (12.–13. Oktober). Diese aufeinanderfolgenden Veranstaltungen bringen Wissenschaftler/-innen sowie Mitglieder/-innen aller fünf Merian-Zentren aus der ganzen Welt zusammen, um über postkoloniale Dynamiken von Gewalt und Gerechtigkeit, die Entkolonialisierung von Wissen und die Zukunft der Süd-Süd-Nord-Kooperation zu diskutieren. Im Februar 2026 organisiert MECAM eine Traveling Academy an der Université Hassan II in Casablanca (Marokko) zum Thema Mystik und Städte. Später im Jahr folgt ein transregionaler Workshop am Orient-Institut Beirut (Libanon), mit dem das Zentrum seinen Austausch zwischen dem Maghreb, Europa und dem Nahen Osten weiter intensiviert.
MECAM beteiligt sich auch an bedeutenden internationalen Konferenzen im Ausland. Beim Deutschen Orientalistentag (DOT) 2025 in Erlangen stellt das Zentrum im Panel „The State and Its Antagonisms: Contingency and Fragmentation of Political Order in the MENA Region” aktuelle und ehemalige Fellows vor. Auf der Jahrestagung der MESA (22.–25. November) organisiert MECAM das Panel „Transregional Entanglements in Mediterranean Migration Governance” und unterstreicht damit seine Rolle als Plattform für transregionalen wissenschaftlichen Austausch.
MECAM wird von einem Konsortium aus sechs tunesischen und deutschen Institutionen unterstützt: Der Université de Tunis, der Université de Sfax, der Philipps-Universität Marburg, der Universität Leipzig, dem German Institute for Global and Area Studies (GIGA) in Hamburg und dem Forum Transregionale Studien in Berlin, mit zusätzlichen Netzwerkpartnern in Casablanca und Beirut. MECAM wird vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt gefördert und ist Teil des globalen Netzwerks der Maria Sibylla Merian Centres for Advanced Studies, die die internationale Zusammenarbeit in den Geistes- und Sozialwissenschaften weltweit fördern.
Weitere Informationen: http://www.mecam.tn
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Hiba Mednini
Programmmanagerin – Koordinationsbüro
(Arabisch, Englisch, Französisch, Deutsch)
Merian Centre for Advanced Studies in the Maghreb (MECAM) - Tunis
E-Mail: mecam-pr@staff.uni-marburg.de
Dr. Diana Abbani
MECAM-Koordinatorin für Wissenschaftskommunikation
(Arabisch, Englisch, Französisch, Deutsch)
Forum Transregionale Studien - Berlin
E-mail: mecam@trafo-berlin.de
Tel.: +49 (0)30 89001-442
http://www.forum-transregionale-studien.de
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