Wie gehen wir mit unserem kulturellen Erbe um? | Einsteintag 2025 der BBAW
Berlin, 28. November 2025. Was bedeutet eigentlich „kulturelles Erbe“? Wem gehört das kulturelle Erbe, das die BBAW erforscht? Was zählt zum kulturellen Erbe, das die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften erforschen sollte und mit wem sollte sie es gemeinsam erforschen? Ist die Forschung der Akademie am kulturellen Erbe nicht inzwischen selbst kulturelles Erbe? Mit einer Festsitzung im Potsdamer Nikolaisaal hat die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) am Freitag, den 28. November 2025, den diesjährigen Einsteintag begangen.
Auf diese Weise ehrt die Akademie Albert Einstein, eines der prominentesten Mitglieder der vormaligen Preußischen Akademie der Wissenschaften, in deren Tradition auch die heutige BBAW steht.
Nach Grußworten von Manja Schüle (Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg) und Ina Czyborra (Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege des Landes Berlin) berichtete Akademiepräsident Christoph Markschies unter dem Titel „Kulturerbe – was (ver-)erbt die Akademie und wie sollte sie damit umgehen?“ von drängenden Fragen nach dem Umgang mit dem sog. kulturellen Erbe und betonte: „Die Akademie trägt mit ihren großen, digital verfügbaren kritischen Textausgaben, lexikalischen Unternehmen und Repertorien nicht nur zum kulturellen Erbe selbst bei und rettet von Vergessen wie Zerstörung bedrohtes Menschheitserbe. Sie ist auch ein engagierter Teilnehmer an der weltweiten kontroversen Diskussion, wie angemessen mit kulturellem Erbe umgegangen wird, eigenem wie fremden.“ Am Einsteintag stellte die Akademie ihr Manifest zur Zukunft des kulturellen Erbes in der Akademie unter dem Titel Entangled Cultural Heritages/Verflochtenes kulturelles Erbe öffentlich vor. Eine digitale Fassung des Manifests ist hier abrufbar.
Nach einem einführenden Vortrag von Hermann Parzinger (Präsident der Stiftung Europa Nostra, Akademiemitglied) diskutierten Eva Ehninger (Professorin für Kunstgeschichte der Moderne, Humboldt-Universität zu Berlin), Lars-Christian Koch (Direktor für die Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin im Humboldt Forum), Martin Maischberger (designierter Direktor der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin) sowie Dagmar Schäfer (Direktorin am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Akademiemitglied) unter der Moderation von Julia Fischer (Vizepräsidentin der Akademie) über „Entangled Cultural Heritage – vernetztes Kulturerbe: ein Dialog über alte und neue Herausforderungen für Museen und Wissenschaftseinrichtungen“.
Den Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften – gestiftet von der Monika Kutzner Stiftung zur Förderung der Krebsforschung erhielt in diesem Jahr Lukas Bunse, Oberarzt für Neurologie am Neurologischen Klinikum Mannheim (Universität Heidelberg).
Den Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften – gestiftet von der Peregrinus-Stiftung (Rudolf Meimberg) erhielt in diesem Jahr Khrystyna Gnatenko, Professorin am Department for Theoretical Physics der Ivan Franko National University of Lviv (Ukraine).
Den Potsdamer Nachwuchswissenschafts-Preis 2025 erhielt Elisabeth Kimmerle für ihre herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Geschichte. Den Preis überreichte Noosha Aubel, Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Potsdam.
Studierende der Barenboim-Said Akademie musizierten die vier Sätze des Klaviertrios Nr. 1 d-Moll op. 49 (1839) von Felix Mendelssohn Bartholdy: Shai Lustig (Violine), İdil Pulat (Cello) und Mohammed Alshaikh (Klavier).
Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften hat im Rahmen ihrer Gremiensitzungen zum Einsteintag 2025 außerdem drei Wissenschaftlerinnen und zwei Wissenschaftler als Ordentliche Mitglieder neu in die Akademie aufgenommen:
Marietta Auer, Jg. 1972, Sozialwissenschaftliche Klasse
Direktorin am Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie in Frankfurt am Main und Professorin für Privatrecht sowie internationale und interdisziplinäre Grundlagen des Rechts an der JLU Gießen
Claudia Diehl, Jg. 1968, Sozialwissenschaftliche Klasse
Professorin für Mikrosoziologie an der Universität Konstanz
Dorothea Kübler, Jg. 1966, Sozialwissenschaftliche Klasse
Direktorin der Abteilung Verhalten auf Märkten am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Technischen Universität Berlin
Jan-Werner Müller, Jg. 1970, Sozialwissenschaftliche Klasse
Roger Williams Straus Professor of Social Sciences und Professor of Politics at Princeton University
Gerhard Kahmen, Jg. 1971, Technikwissenschaftliche Klasse
Wissenschaftlich-Technischer Geschäftsführer des Leibniz-Instituts für innovative Mikroelektronik in Frankfurt (Oder) und Professor für Halbleitertechnologie an der Brandenburgisch Technischen Universität Cottbus-Senftenberg
Der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gehören derzeit 174 Ordentliche und 167 entpflichtete Ordentliche Mitglieder sowie 65 Außerordentliche Mitglieder an.
4 Persönlichkeiten sind Ehrenmitglieder. 94 Mitglieder sind Frauen.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Pressekontakt:
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Dr. Ann-Christin Bolay, Präsidialbüro / Leiterin Kommunikation
Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin
Tel. 030/20370-657, E-Mail: bolay@bbaw.de
Weitere Informationen:
https://www.bbaw.de
https://www.bbaw.de/files-bbaw/publikationen/Manifest_Verflochtenes_kulturelles_Erbe/BBAW_Manifest_Verflochtenes_kulturelles_Erbe_2025.pdf - digitale Fassung des Manifests
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