Pädagogische Hochschule Freiburg verleiht die Ehrendoktorwürde an Prof. Dr. Alexander Renkl, Universität Freiburg
In einem feierlichen Akt hat die Pädagogische Hochschule Freiburg am 5. Dezember 2025 Prof. Dr. Alexander Renkl die Ehrendoktorwürde verliehen. Überreicht wurde die Auszeichnung von Prof. Dr. Josef Nerb, Dekan der Fakultät für Bildungswissenschaften. Josef Nerb würdigt in seiner Laudatio die herausragenden wissenschaftlichen Verdienste Renkls und dessen langjährigen Einfluss auf das Feld der Lehr-Lern-Forschung.
Alexander Renkl zählt zu den international renommiertesten pädagogischen Psychologen. Nach seinem Psychologiestudium in Aachen und Marburg promovierte er 1991 an der Universität Heidelberg. Es folgten wissenschaftliche Tätigkeiten am Max-Planck-Institut für psychologische Forschung in München sowie eine mehrjährige Forschungstätigkeit an der Universität München. Weitere Stationen waren 1997 die Professur für Pädagogische Psychologie an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd und – ab 1999 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2024 – die Professur für Pädagogische und Entwicklungspsychologie an der Universität Freiburg. Darüber hinaus war Renkl über viele Jahre in zahlreichen Kooperationen, gemeinsamen Einrichtungen und Forschungsprojekten eng mit der Pädagogischen Hochschule Freiburg verbunden. So hat er als Sprecher und Gründungsmitglied des Kompetenzverbunds Empirische Bildungs- und Unterrichtsforschung (KeBU), einer gemeinsamen Einrichtung der PH Freiburg und der Universität Freiburg, maßgeblich an erfolgreichen Forschungskooperationen mitgewirkt. Aus diesen gemeinsamen Forschungsinitiativen entstand die Freiburger School of Education FACE als eine gemeinsame wissenschaftliche Einrichtung der Universität Freiburg, der PH Freiburg und der Hochschule für Musik Freiburg – mit dem Ziel, Lehrkräftebildung am Standort Freiburg aus einer Hand kohärent zu gestalten.
Mit mehr als 440 Publikationen in wissenschaftlichen Zeitschriften, Konferenzbeiträgen, Büchern und praxisorientierten Formaten hat Renkl das Feld der Lehr-Lern-Forschung maßgeblich geprägt. Zu seinen zentralen Forschungsgebieten zählen Lernen aus Beispielen, instruktionale Erklärungen, Selbsterklärungen, multimediales Lernen, Lernstrategien, Lernen mit Lerntagebüchern sowie das pädagogische und psychologische Wissen von Lehrkräften.
„Alexander Renkl ist eine eminent bedeutende Forscherpersönlichkeit, die durch differenzierte theoretische und empirische Analysen entscheidend dazu beigetragen hat, Lernprozesse zu verstehen und besser zu gestalten“, betonte Dekan Josef Nerb in seiner Laudatio. Seine Arbeiten prägten nicht nur Generationen von Studierenden und Wissenschaftler/-innen, sondern haben das gesamte Fachgebiet der Psychologie des Lehrens und Lernens nachhaltig beeinflusst.
Darüber hinaus hob Nerb hervor, dass exzellente Forschung selbst ein zentraler Dienst an der Wissenschaft und an der Gesellschaft ist. In einer Zeit, in der Fakten infrage gestellt, wissenschaftliche Erkenntnisse relativiert und öffentliche Debatten zunehmend polarisiert werden, komme der Arbeit von Forschern wie Alexander Renkl besondere Bedeutung zu. Wissenschaftliches Denken, kritische Analyse und die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte verständlich aufzubereiten, seien, so Nerb, unverzichtbare Grundlagen einer demokratischen Kultur. Gerade angesichts wachsender Desinformation, sinkenden Vertrauens in Institutionen und der Bedeutung von Bildung für kommende Generationen leiste Renkls Forschung einen wichtigen Beitrag zur Stärkung wissenschaftlicher Urteilsfähigkeit und damit auch zur Widerstandsfähigkeit unserer Demokratie.
Für seine wissenschaftlichen Leistungen wurde Renkl vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Lifetime Achievement Award der European Association for Research on Learning and Instruction (EARLI). Im August 2025 erhielt er zudem den renommierten EARLI Oeuvre Award, der alle zwei Jahre an herausragende Wissenschaftler/-innen verliehen wird, deren Arbeiten das Verständnis von Lernen und Lehren maßgeblich vorangetrieben haben. Aktuelle Analysen, veröffentlicht in der Educational Psychology Review, zählen Renkl zu den weltweit zwanzig meistrezipierten pädagogischen Psychologen.
Mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde ehrt die Pädagogische Hochschule Freiburg eine Persönlichkeit, die über Jahrzehnte hinweg international sichtbare Impulse für die Lehr-Lernforschung gesetzt hat und deren wissenschaftliches Werk weiterhin weit über die Grenzen des Fachs hinauswirkt.
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