Mit der „Nähmaschine“ zum Mikrochip
Bosch Eisenach spendet Dünndrahtbonder an die Fachhochschule Jena
So schnell wie eine Nähmaschine kann der neue Dünndrahtbonder des Fachbereichs SciTec einen Halbleiterchip mit Drähten versehen. Das Produktionsgerät ist ein Geschenk der Firma Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH an die Fachhochschule Jena und ermöglicht den Studentinnen und Studenten praktische Übungen in der Mikrosystemtechnik.
Gleich zwei Ingenieure der Firma Bosch führten in der zweiten Aprilwoche in die Bedienung des neuen Geräts ein, das elektrische Verbindungen von einem Chip zur nächst höheren Verdrahtungsebene herstellt. Ab sofort lernen vor allem Studierende der Bachelorstudiengänge „Physikalische Technik“ sowie „Photovoltaik und Halbleitertechnologie“, wie sie beispielsweise die Temperatur oder den Ultraschallmodus einstellen müssen, damit die Drähte unlösbar mit dem Chip verbunden sind.
Was mit anderen, ähnlichen Geräten des Fachbereichs SciTec noch per Hand erledigt werden musste, funktioniert jetzt automatisch. Mithilfe des Thermosonic-Verfahrens, einer Kombination aus Temperatur, Ultraschall und Druck, werden sogenannte Ball-Wedge-Bondverbindungen mit nur 32 Mikrometer breiten Golddrähten hergestellt.
Chips, die auf diese Weise mit elektrischen Verbindungen bestückt werden, finden sich später zum Beispiel in der Automobil- oder Leistungselektronik. Airbags, ABS oder Komponenten für Solarumrichter sind ohne diese Halbleiterchips undenkbar – und auch ohne eben jene, mit bloßem Auge kaum erkennbaren Verbindungen, die der Drahtbonder herstellt.
Kontakt: Prof. Dr. Michael Rüb, Fachbereich SciTec
Michael.Rueb@fh-jena.de
Katharina Heidecke
Weitere Informationen:
http://www.fh-jena.de
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