Vorstellung des Europäischen Entwicklungsberichtes 2013 in Deutschland
Der Europäische Entwicklungsbericht (ERD) 2013 befasst sich mit den weltweiten Entwicklungsprioritäten nach 2015. Die für den Bericht verantwortlichen europäischen Think Tanks Overseas Development Institute (ODI), European Centre for Development Policy Management (ECDPM) und Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE) präsentierten den ERD 2013 nun gemeinsam mit EU-Entwicklungskommissar Andris Piebalgs in Brüssel. Im Mai und Juni 2013 stellt das DIE gemeinsam mit Partnern den Bericht auch in Deutschland vor.
Der ERD 2013 trägt den Titel „Post 2015 – Global Action for an Inclusive and Sustainable Future“ und erfasst die Debatte und zentralen Herausforderungen einer Post-2015-Entwicklungsagenda. Diese soll auf die Vereinbarung über die UN-Milleniumsziele nach dem Jahr 2015 folgen. Der diesjährige ERD identifiziert Schlüsselfaktoren, die zur Gestaltung einer neuen globalen Partnerschaft für Entwicklung beitragen können. Sein zentraler Fokus liegt auf einer nachhaltigen und inklusiven Armutsbekämpfung in den ärmsten Ländern der Welt sowie auf dem Beitrag, den Europa dazu leisten kann.
Drei Faktoren untersucht der Bericht 2013, an dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) maßgeblich beteiligt waren, im Detail: Entwicklungsfinanzierung, Handel und Investitionen sowie Migration. Die Analyse basiert auf vier Länderstudien. Sie wurden von lokalen Forschungsinstitutionen an der Elfenbeinküste, in Nepal, in Peru sowie in Ruanda durchgeführt. Die Studien dokumentieren die Erfahrungen von Entwicklungsländern mit internationalen Entwicklungszielen. Darauf aufbauend entwickelte der Bericht Empfehlungen für globales kollektives Handeln im Rahmen der Post-2015-Agenda und richtet sich mit konkreten Hinweisen an die Europäische Union.
Die zentralen Schlussfolgerungen des ERD 2013 lauten:
(1) Die neue Post-2015-Agenda sollte über die MDGs hinaus gehen und „transformativ“ sein, d. h. sowohl wirtschaftliche und soziale Veränderungen anstreben, Arbeitsplätze schaffen, Ungleichbehandlungen bekämpfen als auch nachhaltige und inklusive Lösungen suchen.
(2) Die Eigenverantwortlichkeit auf nationaler Ebene und eine stärkere Betrachtung des Zusammenhangs von globalen und nationalen Zielen spielen eine entscheidende Rolle.
(3) Gemeinsames globales Handeln muss weiter gefördert und intensiviert werden; dabei gilt es, die Politiken der reicheren Länder kohärenter zu gestalten und sowohl das Niveau als auch die Wirksamkeit der Hilfe zu erhöhen.
(4) Die Post-2015-Agenda sollte neben neuen Zielen auch konkrete Instrumente, um diese umzusetzen, berücksichtigen.
An insgesamt drei Terminen im April, Mai und Juni 2013 wird der Bericht auch in Deutschland präsentiert. Bereits am 11. April 2013 diskutierten Fachvertreter und Öffentlichkeit im Rahmen der Bonner Impulse zentrale Ergebnisse, im Mai und Juni 2013 folgen zwei weitere Veranstaltungen:
• am 6. Mai 2013 in Frankfurt am Main zusammen mit der KfW und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) (Teilnahme nur auf Einladung)
• am 10. Juni 2013 in Berlin zusammen mit der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland.
Der Europäische Entwicklungsbericht
Mit dem Europäischen Entwicklungsbericht bietet Europa eine Diskussionsplattform und trägt dazu bei, eine gemeinsame Grundlage für viele Stakeholder aus aller Welt zu dringlichen Entwicklungsfragen zu schaffen. Es handelt sich um einen unabhängigen Bericht. Die Empfehlungen sind Ergebnis wissenschaftlicher Forschung, finanziert von der Europäischen Kommission und sieben Mitgliedstaaten. Der Bericht für 2012/2013 wurde von den drei europäischen Think Tanks, Overseas Development Institute (ODI), European Centre for Development Policy Management (ECDPM) und dem Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) erstellt. Der Bericht ist das Hauptresultat der EU-Initiative „Mobilising European research for development policies initiative“. Sie wird von der Europäischen Kommission und den sieben EU-Mitgliedsstaaten Finnland, Frankreich, Deutschland, Luxemburg, Spanien, Schweden und Vereinigtes Königreich unterstützt.
Über das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE)
Das DIE baut Brücken zwischen Theorie und Praxis und setzt auf die Zusammenarbeit in leistungsstarken Forschungsnetzwerken mit Partnerinstituten in allen Weltregionen. Seit seiner Gründung im Jahr 1964 vertraut das Institut auf das Zusammenspiel von Forschung, Beratung und Ausbildung. Das DIE berät auf der Grundlage unabhängiger Forschung öffentliche Institutionen in Deutschland und weltweit zu aktuellen Fragen der Zusammenarbeit zwischen Industrie- und Entwicklungsländern. Immer montags kommentiert das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik in seiner Aktuellen Kolumne auf der Startseite der DIE-Homepage die neuesten Entwicklungen und Themen der internationalen Entwicklungspolitik. Am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik arbeiten rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Institut wird von Prof. Dr. Dirk Messner (Direktor) und Dr. Imme Scholz (stellv. Direktorin) geleitet.
Weitere Informationen:
http://www.die-gdi.de
http://www.erd-report.eu/erd/index.html
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