Wider den (un)deutschen Geist „Die Asche verbrannter Bücher fliegt weit – zur Kultur des Erinnerns“
Zum 80. Jahrestag der Bücherverbrennung von 1933 in Köln
Freitag, 17. Mai 2013, um 17.00 Uhr
Die Kultur des Erinnerns ist das zentrale Thema der diesjährigen Veranstaltung zur Erinnerung an die von den Nationalsozialisten veranlasste Bücherverbrennung von 1933 in Köln. Gleichzeitig werden zehn Autorinnen und Autoren geehrt, deren Werke 1933 verbrannt worden sind: Ferdinand Bruckner, Leonhard Frank, George Grosz, Georg Kaiser, Gertrud Kolmar, Siegfried Kracauer, Arthur Schnitzler, Carl Sternheim, Bertha von Suttner und Carl Zuckmayer.
Die Kultur des Erinnerns ist das zentrale Thema der diesjährigen Veranstaltung zur Erinnerung an die von den Nationalsozialisten veranlasste Bücherverbrennung von 1933 in Köln. Gleichzeitig werden zehn Autorinnen und Autoren geehrt, deren Werke 1933 verbrannt worden sind: Ferdinand Bruckner, Leonhard Frank, George Grosz, Georg Kaiser, Gertrud Kolmar, Siegfried Kracauer, Arthur Schnitzler, Carl Sternheim, Bertha von Suttner und Carl Zuckmayer. Parallel zu den von den Nazis initiierten und maßgeblich von und vor den deutschen Universitäten durchgeführten Bücherverbrennungen, folgte ab 1933 die massive Unterdrückung von Kunst und Publizistik und die systematische Verfolgung und Vertreibung der Autorinnen und Autoren sowie anderer Kulturschaffender. Aus Anlass des 80. Jahrestages der Bücherverbrennung von 1933 in Köln laden die Fachhochschule Köln, die Universität zu Köln und die Hochschule für Musik und Tanz Köln alle Interessierten am 17. Mai um 17.00 Uhr in das Hauptgebäude der Fachhochschule Köln in der Kölner Südstadt ein (Claudiusstr. 1, 50678 Köln, Historisches Treppenhaus). Vor diesem Gebäude, der ehemaligen »Alten Universität«, fand 1933 die Kölner Bücherverbrennung statt. Die musikalische Gestaltung übernimmt die Hochschule für Musik und Tanz Köln. Nach einer Einleitung von Prorektor Prof. Tilmann Claus folgen Kompositionen von Tansman, gespielt von dem Studenten Mateusz Gaik, Gitarre. Zu dieser öffentlichen Veranstaltung sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Eröffnet wird die Veranstaltung mit einer Kurzansprache des Präsidenten der Fachhochschule Köln, Prof. Dr. Christoph Seeßelberg. Anschließend wird Prof. Dr. Joachim Metzner, Mitglied im Hochschulrat der Fachhochschule Köln und HRK-Vizepräsident, unter dem Titel „Die Asche verbrannter Bücher fliegt weit“ einen Vortrag zur Kultur des Erinnerns halten. Speziell mit dem von ihm initiierten Bodendenkmal „Namen der Autoren“ vor dem Haupteingang des Hauptgebäudes der Fachhochschule Köln wird sich Walter Vitt in seinem Vortrag „Späte, aber nachhaltige Erinnerung an die Kölner Bücherverbrennung von 1933“ auseinandersetzen. Zudem wird Walter Vitt die zehn Autorinnen und Autoren kurz vorstellen, deren Namen in diesem Jahr am 24. April von Steinmetzlehrlingen des Berufskolleg Ulrepforte in das Bodendenkmal eingemeißelt wurden. Damit umfasst das Bodendenkmal 75 Namen von Autorinnen und Autoren, deren Werke 1933 bei den Bücherverbrennungen vernichtet worden sind. Ausführlicher wird in diesem Jahr Bertha von Suttner gewürdigt. Nach einer Einleitung durch den Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln, Prof. Dr. Stefan Grohé, wird Agnes Kamerichs, Studentin der Universität zu Köln und Mitglied im Arbeitskreis Zivilklausel, einen Kurzvortrag über Bertha von Suttner halten.
Die Bücherverbrennungen waren im Zuge der Machtergreifung der Nationalsozialisten ein Höhepunkt der Nazi-Kampagne gegen sogenanntes »undeutsches Schrifttum«. Die als »Wider den undeutschen Geist« bezeichnete Aktion war ein Verbrechen gegen den deutschen Geist und die Freiheit des Wortes, und der Versuch die verbrannten Werke und das Schicksal der Autorinnen und Autoren und anderer Kulturschaffender aus dem Bewusstsein der Gesellschaft auszulöschen. Gleichzeitig markieren die Bücherverbrennungen von 1933 den Beginn einer grauenvollen zwölfjährigen faschistischen Diktatur, die auch vor der Verbrennung von Millionen von Menschen nicht zurückschreckte.
Seit 2001 erinnert die Fachhochschule Köln gemeinsam mit der Universität zu Köln, seit 2005 auch mit der Hochschule für Musik und Tanz Köln – und weiteren Kooperationspartnern an die Bücherverbrennung vom 17. Mai 1933 vor dem Hauptgebäude der Hochschule, der ehemaligen »Alten Universität« in der Kölner Südstadt. Von Anfang an waren zudem daran beteiligt Walter Vitt als Initiator des Bodendenkmals »Namen der Autoren«, das Berufskolleg Ulrepforte und das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
PROGRAMM
17.00 Uhr| Begrüßung
Präsident der Fachhochschule Köln, Prof. Dr. Christoph Seeßelberg
17.10 Uhr| Vorträge
„Die Asche verbrannter Bücher fliegt weit – zur Kultur des Erinnerns“
Prof. Dr. Joachim Metzner, Mitglied im Hochschulrat und HRK-Vizepräsident
17.35 Uhr „Späte, aber nachhaltige Erinnerung an die Kölner Bücherverbrennung von 1933“
Walter Vitt, Initiator des Bodendenkmals „Namen der Autoren“
17.55 Uhr Verfemte Musik
Kompositionen von Alexandre Tansman
Gitarre – Mateusz Gaik, Student der Hochschule für Musik und Tanz Köln, mit einer Einleitung von Prof. Tilmann Claus, Prorektor der Hochschule für Musik und Tanz Köln
18.10 Agnes Kamerichs, Studentin der Uni Köln (AK Zivilklausel) zu Bertha v. Suttner mit einer Einleitung von Prof. Dr. Stefan Grohé, Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln
18.25 Präsentation der geplanten Denkmalplakette zum Bodendenkmal „Namen der Autoren“ nach einem Entwurf von Heribert Calleen
18.30 Ausklang der Veranstaltung im Historischen Treppenhaus
Die Fachhochschule Köln ist die größte Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. 21.500 Studierende werden von rund 430 Professorinnen und Professoren unterrichtet. Das Angebot der elf Fakultäten und des Instituts für Tropentechnologie umfasst rund 70 Studiengänge, jeweils etwa die Hälfte in Ingenieurwissenschaften bzw. Geistes- und Gesellschaftswissenschaften: von Architektur über Elektrotechnik und Maschinenbau, Design, Restaurierung, Informationswissenschaft, Sprachen und Soziale Arbeit bis hin zu Wirtschaftsrecht und Medieninformatik. Hinzugekommen sind 2009 Angewandte Naturwissenschaften. Die Fachhochschule Köln ist Vollmitglied in der Vereinigung Europäischer Universitäten (EUA), sie gehört dem Fachhochschulverbund UAS 7 und der Innovationsallianz der nordrhein-westfälischen Hochschulen an. Die Hochschule ist zudem eine nach den europäischen Öko-Management-Richtlinien EMAS und ISO 14001 geprüfte und zertifizierte umweltorientierte Einrichtung und zertifiziert als familiengerechte Hochschule.
Die Universität zu Köln ist eine der ältesten und größten Hochschulen Deutschlands und gehört seit 2012 zu den Exzellenzuniversitäten des Landes. Als forschungsstarke Volluniversität bietet die Hochschule ein breites Spektrum an Disziplinen von den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, den Rechtswissenschaften, über Medizin, Geisteswissenschaften, Mathematik und Naturwissenschaften bis hin zu den Humanwissenschaften. Die ca. 42.000 Studierenden profitieren von einem vielfältigen Studienangebot, das auch Doppelabschlüsse mit renommierten internationalen Partneruniversitäten beinhaltet und speziell im Lehramtsstudium eine einzigartige Kombinierbarkeit aufweist. Der wissenschaftliche Nachwuchs wird durch die Graduiertenschulen, wie der internationalen a.r.t.e.s. Graduiertenschule der Geisteswissenschaften oder der gemeinsam mit der Universität Bonn geführten Graduiertenschule für Physik und Astronomie, gefördert und profitiert u.a. von den Clustern für Spitzenforschung, CECAD und CEPLAS, mit den jeweiligen Schwerpunkten in der Alterns- und Pflanzenforschung. Eingebettet in die im Herzen Europas gelegene Metropolregion Rheinland bieten sich der Universität zu Köln vielfältige Vernetzungsmöglichkeiten mit der Wirtschaft und anderen Wissenschaftseinrichtungen, während Wissenschaftler/innen und Studierende von den hervorragenden Lebens- und Arbeitsbedingungen profitieren.
Die Hochschule für Musik und Tanz Köln gehört zu den traditionsreichsten und renommiertesten Musikhochschulen in Europa und ist die größte in Deutschland. Sie bietet eine Exzellenzausbildung in der vollen Breite aller künstlerischen, musikwissenschaftlichen und musikpädagogischen Fächer und eine damit verbundene Dichte und Bandbreite des Studienangebots. Die Nähe und Ausgewogenheit von künstlerischer, pädagogischer und wissenschaftlicher Ausbildung ist ein großer Pluspunkt, den die Hochschule den jungen Nachwuchskünstlern, Pädagogen und Wissenschaftlern zu bieten hat. Viele Fächer zusammenführende Projekte, welche die Wechselbeziehungen der einzelnen Studienfächer aufzeigen, ermöglichen den Studierenden eine qualifizierte und zukunftsorientierte Ausbildung. Konsequente Interdisziplinarität, ausgeprägter Praxisbezug und die internationale Vernetzung mit zahlreichen hochrangigen Partnerhochschulen innerhalb und außerhalb Europas zeichnen zudem die Hochschule für Musik und Tanz Köln aus.
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