Feierlicher Festakt zur Rektorats-Amtsübergabe an der Hochschule Esslingen
Prof. Schwarz übergibt Staffelstab an den neuen Rektor Prof. Maercker. Im Beisein von Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, und zahlreichen Ehrengästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft wurde am Mittwoch, 02. Oktober, in der Aula des Campus Flandernstraße der Hochschule Esslingen der scheidende Rektor Prof. Dr.-Ing. Bernhard Schwarz feierlich verabschiedet und der neue Rektor Prof. Dr. rer. nat. Christian Maercker offiziell in seinem Amt begrüßt.
Theresia Bauer betonte in ihrer Rede, dass es ihr ein persönliches Anliegen sei, diesen Moment der Staffelübergabe mitzuerleben. „Die Hochschule Esslingen steht sehr gut da“, drückte sie ihre Anerkennung aus. Dazu habe Prof. Schwarz mit seiner hohen Arbeitsbereitschaft beigetragen, den sie als Gesprächspartner sehr geschätzt habe. Verankerung der Nachhaltigkeit, wichtige Netzwerkbildung sowie Internationalisierung – das seien die Verdienste von Prof. Schwarz, die er während seiner sechsjährigen Amtszeit erreicht habe. Prof. Maercker bat sie, die gute Position der Hochschule Esslingen zu erhalten und auszubauen, der dafür die besten Voraussetzungen mitbringen würde. „Die Hochschule Esslingen ist eines der Aushängeschilder der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften Baden-Württembergs. Ich wünsche Ihnen eine glückliche Hand und Erfolg bei allen strategischen Entscheidungen“, bestärkte sie den Amtsnachfolger.
Auch die Oberbürgermeister beider Hochschulstandorte würdigten die Verdienste von Prof. Schwarz in seiner Amtszeit. In seinem Grußwort verdeutlichte Dr. Jürgen Zieger, Oberbürgermeister der Stadt Esslingen, wie wichtig die Hochschule Esslingen für die regionale Wirtschaft sei und bedankte sich im Namen der Stadt Esslingen für das „Herzblut“, mit dem Prof. Schwarz und sein Team ihre Rolle ausgefüllt haben. Sein Amtskollege aus Göppingen, Guido Till, hob hervor, wie sehr sich Prof. Schwarz um den Auf- und Ausbau des Standortes Göppingen verdient gemacht habe. Beide Stadtoberhäupter hießen auch den neuen Rektor willkommen und brachten ihren Wunsch nach einer weiterhin erfolgreichen Zusammenarbeit zum Ausdruck.
Die weiteren Grußworte machten deutlich, wie wichtig Prof. Schwarz der Auf- und Ausbau von Netzwerken sowie die Internationalisierung waren. Zur Rede kamen Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schröder, Rektor der Hochschule Heilbronn und Vorstandsmitglied der Rektorenkonferenz der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften Baden-Württemberg (RKH), Ehrensenator Dipl.-Ing. (FH) Dietmar Ness, Vorsitzender des Vereins der Freunde der Hochschule Esslingen, Dr. Jussi Halttunen, Rektor der JAMK University aus Finnland, sowie Dr.-Ing. Hans W. Orth, Gesamtkoordinator der CDHAW (Chinesisch-Deutsche Hochschule für Angewandte Wissenschaften). Alle Redner verdeutlichten den großen Nutzen ihrer Kooperationen mit der Hochschule Esslingen und bedankten sich bei Prof. Schwarz für sein Engagement, Projekte voran zu bringen, sowie seine Kooperationsfähigkeit. Prof. Maercker luden sie ein, am Erreichten anzuknüpfen und die effektive Zusammenarbeit fortzuführen.
In ihrer Laudatio brachte Prof. Dr. rer. nat. Stefani Maier, scheidende Prorektorin für Internationales und Kommunikation, ihre Wertschätzung für die Arbeit und Person von Prof. Schwarz zum Ausdruck. Sie führte aus, dass die Zielsetzung seiner Arbeit als Rektor auf den Prinzipien Stärkung der Hochschule im Wettbewerb, regionaler, nationaler, internationaler Vernetzung sowie transparenter und gerechter interner Prozesse basierte. „Er brannte für seine Hochschule“, betonte Prof. Maier und würdigte seine pflichtbewusste, verlässliche und engagierte Arbeitsweise. Im Folgenden gab sie einen eindrucksvollen Überblick über die erreichten Ziele des scheidenden Rektors. Unter seiner Leitung sei unter anderem die 2006 fusionierte Hochschule „zu einer neuen Einheit“ geführt worden. Im verabschiedeten Struktur- und Entwicklungsplan habe sich die Hochschule für das Thema Nachhaltigkeit geöffnet. Als engagierter Netzwerker habe er wichtige Kooperationen vorangetrieben, wie beispielsweise die Hochschulförderation Südwest (HfSW), einem Netzwerk baden-württembergischer Hochschulen. In seiner Amtszeit wurde das erste Fraunhofer Anwendungszentrum einer HAW (Hochschule für Angewandte Wissenschaften) in Baden-Württemberg gegründet. Frau Maier legte in ihrer Laudatio aber auch großen Wert auf seine Verdienste für die Studierenden: 25% mehr Erststudierende konnten mit der Beteiligung am Programm Hochschule 2012 aufgenommen werden und die erfolgreiche Teilnahme am EXIST-Gründerprogramm unter seiner Leitung ermögliche den Studierenden zukünftig, sich bereits während des Studiums Kompetenzen in Gründungsfragen zu erwerben. Eine Erweiterung des Masterangebots, teilweise hochschulübergreifend, werte das Studienangebot an der Hochschule auf.
In seiner Abschiedsrede betonte Prof. Schwarz seinen Stolz, gemeinsam mit dem engagierten Kollegium und Mitarbeiterstab ein gestaltender Teil dieser Hochschule gewesen zu sein. Seinen Dank für die intensive, konstruktive und erfolgreiche Mitarbeit richtete er außerdem an die Prorektoren seiner Amtszeit. Insbesondere dankte er allen Mitgliedern der Hochschule für ihre engagierte Arbeit, welche letztlich den Ruf der Hochschule ausmache. Prof. Schwarz resümierte über die letzten sechs Jahre, die aufgrund sich wandelnder Rahmenbedingungen von Veränderung und Weiterentwicklung geprägt waren. Er freue sich, dass gemeinsam mit dem Kollegium bedeutende Vorhaben umgesetzt und wichtige Meilensteine erreicht werden konnten. Hier hob Prof. Schwarz zum einen die erfolgreiche, gesamtheitliche Neuausrichtung aller Disziplinen der Hochschule hervor. Als „thematische Klammer“ aller Fachrichtungen hätte sich die Marke „Hochschule Esslingen“ als Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerb etabliert. Als Erfolg wertete er außerdem die Vernetzung mit wichtigen Partnern. Die dadurch geschaffenen Synergieeffekte würden gemeinsame Vorhaben ermöglichen, deren Realisierung eine Hochschule alleine nicht stemmen könnte, wie beispielsweise im Bereich der Internationalisierung oder dem Angebot spezialisierter, hochschulübergreifender Masterstudiengänge. Zum Abschluss seiner Rede wünschte er dem neuen Rektorat sowie der Hochschule alles Gute für die Zukunft.
In seiner Antrittsrede bedankte sich Prof. Dr. rer. nat. Maercker zunächst für die freundliche Aufnahme an der Hochschule. Er machte seinen Respekt vor dem Amt deutlich und honorierte die gute Position, in der sich die Hochschule Esslingen befände. Er stellte jedoch in Aussicht, dass starke Veränderungen in der Hochschulwelt seine Amtszeit prägen werden. Der Wettbewerbsdruck, auch durch andere Hochschularten ausgelöst, mache es nötig die Alleinstellungsmerkmale der Hochschule weiterzuentwickeln und gut zu verkaufen. Zusätzlich steige der wissenschaftliche Anspruch an die Hochschulen und damit ändere sich ihr Anforderungsprofil. Dieser Tatsache Rechnung tragend konzentriere sich seine Zielsetzung außerdem auf die „Verwissenschaftlichung der Hochschule“. Wichtige Eckpunkte auf dem Weg dahin wären die Forderung nach mehr Zeit für Forschungsarbeit, unter der Bedingung des möglichen Deputatsausgleichs, die Weiterentwicklung von Promotionsprogrammen zur Verbesserung der Durchlässigkeit zu den Universitäten, sowie die Einrichtung von Stiftungsprofessuren. Der Ausbau des akademischen Mittelbaus werde ebenfalls ein wichtiger Meilenstein in diese Richtung sein. Die Teilnahme am Programm Master 2016 sowie die Bewerbung um Mittel für forschungsstarke Professuren, deren Zuweisung nicht an Studierendenzahlen gebunden sind, wären notwendige Schritte, um mehr wissenschaftliche Mitarbeiter an der Hochschule Esslingen zu etablieren. Prof. Maercker freut sich, dabei auf „bestehende Netzwerke zurückzugreifen“ und stellte einen Arbeitsstil in Aussicht, der durch klare Zielvorgaben, Profilbekenntnis und die Begeisterung für eine klare Linie gekennzeichnet sein würde.
Musikalisch umrahmt wurde der Festakt vom Orchester der Hochschule Esslingen unter der Leitung von Steffi Bade-Bräuning und den Swinging Profs. Die Moderation des Nachmittags übernahm Prof. Dr. Väterlein, der Prorektor für Lehre.
Text: Sabine Pfeiffer
Weitere Informationen:
http://www.hs-esslingen.de
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