Wissenschaftliche Tagung der Klassik Stiftung Weimar widmet sich Cranach-Werken in Weimar
Am 18. und 19. März lädt die Klassik Stiftung unter dem Titel „Cranach in Weimar“ zu einer wissenschaftlichen Tagung in das Goethe-Nationalmuseum ein. Die zweitägige Tagung beschäftigt sich mit herausragenden Weimarer Beständen an Cranach-Werken und dem Umgang mit ihnen im Lauf der Jahrhunderte.
Im Mittelpunkt des ersten Tages steht eines der Hauptwerke reformatorischer Bildkunst, der berühmte Cranach-Altar in der Weimarer Kirche St. Peter und Paul (Herderkirche), der zum Gedenken an Johann Friedrich den Großmütigen und Sibylle von Cleve gestiftet wurde. Seine Geschichte wird im Rahmen der Tagung ausgehend von der Quellenlage zu Cranach im Ernestinischen Gesamtarchiv erstmals umfangreich erforscht und seine Gestalt, Funktion, Botschaft und Wirkung diskutiert. Im Jahr 1555 vollendet stellt er eines der Hauptwerke reformatorischer Bildkunst dar. Die Tagung beleuchtet das Bildprogramm des Weimarer Retabels aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und erschließt so dessen kunsthistorische, aber auch kirchen- und theologiegeschichtliche sowie politische Bedeutung. Neueste technologische Untersuchungsergebnisse zur Malweise lassen Rückschlüsse auf die künstlerische Autorschaft zu. Die ernestinische Bildpolitik wird auch anhand des Weimarer „Reformationsteppichs“ im Kontext der Glaubensstreitigkeiten und nach dem Verlust der Kurwürde verdeutlicht.
Ausgehend von der Memoria Cranachs d.Ä. widmet sich der zweite Tag der Wahrnehmung und Rezeption der Cranach-Werke in Weimar. Die Referenten beleuchten schlaglichtartig Zeiten, in denen das Cranach-Werk intensiver wahrgenommen und rezipiert wurde, so etwa durch Johann Heinrich Meyer und Johann Wolfgang von Goethe. Mit Christian Schuchardts Cranach-Monographie wurde die Cranach-Forschung Mitte des 19. Jahrhunderts von Weimar aus auf ein neues Niveau gehoben. Im Rahmen der Tagung werden erstmals auch die Bezüge der Bauhaus-Künstler zu Cranach und altdeutschen Werken in Weimar untersucht. Im Nationalsozialismus führte das Interesse an Cranach zu schmerzhaften Verlusten für die Weimarer Sammlung. Schließlich werden Tradition und Entwicklung von Reformationsjubiläen über mehrere Jahrhunderte den Blick auch auf die heutige Zeit öffnen.
Die Tagung bereitet eine gleichnamige Ausstellung zum Leben und Wirken der Cranachs in Weimar vor, die vom 3. April bis 14. Juni 2015 im Schiller-Museum in Weimar zu sehen sein wird. Die Beiträge werden im Jahrbuch der Klassik Stiftung Weimar 2015 veröffentlicht.
Veranstaltungsdaten
Cranach in Weimar
18. und 19. März 2014
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei.
Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.
Tagungsort
Goethe-Nationalmuseum, Festsaal
Frauenplan 1 | 99423 Weimar
Informationen
Klassik Stiftung Weimar
Direktion Museen
Burgplatz 4 | 99423 Weimar
+49 (0) 3643 | 545-304
+49 (0) 3643 | 545-356
museen@klassik-stiftung.de
Weitere Informationen:
http://www.klassik-stiftung.de
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