Albert Fraenkel - ein Heidelberger Arzt großen Stils
Vor 150 Jahren wurde der bedeutende Heidelberger Internist und Gründer der Thoraxklinik und des Speyererhofs geboren / Symposium am 3. Juni 2014 ehrt ihn als Wegbereiter der modernen Kardiologie und Lungenheilkunde und einfühlsamen Arzt - auch Hermann Hesses und Karl Jaspers
Er war einer der bedeutendsten Ärzte Heidelbergs und machte sich vor allem um die Behandlung von Herz- und Tuberkulose-Patienten verdient. Die Stadt Heidelberg hat ihm die Gründung zweier Kliniken zu verdanken, der Thoraxklinik in Rohrbach und des Speyererhofes, beide heute Institutionen von internationalem Rang. "Der große Internist Albert Fraenkel hat in der Medizingeschichte bleibende Spuren und ein Vermächtnis für die Heidelberger Medizin hinterlassen", sagt der Dekan der Medizinischen Fakultät Heidelberg, Professor Dr. Claus Bartram.
Mit einem Symposium am 3. Juni 2014 um 14 Uhr in der Alten Aula der Universität wird des 150. Geburtstages von Albert Fraenkel gedacht, der am 3. Juni 1864 in Mußbach/Weinstraße geboren wurde und am 22. Dezember 1938 in Heidelberg starb. Ärzte, Wissenschaftler und Vertreter des Universitätsklinikums Heidelberg sowie der Kliniken Schmieder, die den Speyererhof heute als Klinik für Neurorehabilitation betreibt, erinnern in Vorträgen an den großen Arzt mit jüdischen Wurzeln, der in letzten Jahren seines Lebens die Verfolgung und Demütigung durch die Nationalsozialisten erleben musste.
Festvortrag: Hermann Hesse als Patient eines "großen, königlichen Arztes"
Ein berühmter Patient Fraenkels steht im Mittelpunkt des Festvortrags von Dr. Volker Michels, dem Biographen von Hermann Hesse. Der schwäbische Dichter war einer der prominenten Patienten, die Fraenkel in seinen beiden Sanatorien in Badenweiler behandelte. Hesse nannte ihn auch einen "Arzt großen Stils", der aber stets offen für die vielfältigen Klagen und Nöte seiner Patienten gewesen sei.
1920 zog Fraenkel von dem Kurort Badenweiler nach Heidelberg, wo die Hochschulmedizin eine unvergleichliche Blütezeit erlebte. Wissenschaftlich interessierte ihn vor allem die intravenöse Behandlung der akuten Herzschwäche mit einem Digitalispräparat, dem Strophanthin, dessen erfolgreiche Einführung ihn international bekannt machte. (Das Medikament ist mittlerweile durch moderne Therapien ersetzt.)
Im Zentrum von Fraenkels Wirken stand auch die Behandlung der Tuberkulose, damals allerdings noch durch therapeutische Fehlschläge geprägt wie das Tuberkulin von Robert Koch, der 1882 den Erreger entdeckt hatte. (Hier solte der Durchbruch erst mit der Entwicklung der Antibiotika ab 1940 kommen.) Fraenkel engagierte sich u. a. nachhaltig für die Einführung von Röntgenreihenuntersuchungen und wurde 1928 Professor an der Heidelberger Medizinischen Fakultät mit einem Lehrauftrag für Tuberkulose.
Das Symposium "Albert Fraenkel - ein Arzt großen Stils" findet am 3. Juni 2014 in der Alten Aula der Universität Heidelberg, Grabengasse, von 14 bis ca. 19 Uhr statt. Journalisten und Interessierte sind herzlich eingeladen!
Hinweis zum Bild: Porträt Albert Fraenkels mit eigenhändigem Hinweis auf Jesus Sirach 38, 1 u. 21: „Ehre den Arzt mit gebührender Verehrung, damit du ihn hast, wenn du ihn brauchst“, und „damit Gottes Werke kein Ende nehmen und es Heilung durch ihn auf Erden gibt.“ Fotografin Marianne Lesser-Knapp.
Weitere Information im Internet:
Veranstaltungsprogramm:
http://www.thoraxklinik-heidelberg.de/fileadmin/3th_startseiten/Veranstaltungen/veranstaltungen2014/Fraenkel.pdf
Information zu Albert Fraenkel:
http://www.kliniken-schmieder.de/fileadmin/mediapool/2_kliniken_und_standorte/04_pdfs/Fraenkel-Ausstellung_1.pdf
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca. 2.200 Betten werden jährlich rund 118.000 Patienten voll- bzw. teilstationär und rund 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.500 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg.
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