Lesung von Katharina Hacker an der Saar-Uni
Am Freitag, 27. Juni 2014, ist die Autorin Katharina Hacker zu Gast an der Universität. Von 16 bis 18 Uhr liest sie aus den Erzählungen „Alix, Anton und die Anderen“ (2009) sowie aus „Die Erdbeeren von Antons Mutter“ (2010). Katharina Hacker folgt damit einer Einladung der Fachrichtung Germanistik in Zusammenarbeit mit SR2 Kulturradio und dem Institut Pierre Werner in Luxemburg. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen (Gebäude B3 2, Hörsaal 0.03).
Spätestens seit der Verleihung des Deutschen Buchpreises als „Buch des Jahres 2006“ für ihren Roman „Die Habenichtse“ (2006) ist Katharina Hacker einer breiten Leserschaft bekannt. Mit ihrem unaufgeregten, fast beiläufigen und doch realitätsgetreuen Stil erzählt sie Alltagsgeschichten, die zugleich die großen Themen menschlicher Existenz reflektieren. In ihrem Roman „Eine Art Liebe“ begegnen sich die deutsche Studentin Sophie und der Holocaust-Überlebende Moshe Fein zur Zeit des Golfkrieges; dabei überlagern sich Fragen nach Erinnerung, Schuld, Verantwortung und persönlichem Glück auf vielfältigen Ebenen. „Die Habenichtse“ stellt die Frage nach Glück und Verantwortung durch den Blick auf ein deutsches „Yuppie“-Paar, das seinen beruflichen Aufstieg den Folgen des 11. Septembers verdankt.
Seit 2013 gehört Katharina Hacker zum Beirat des Vereins „Fiktion“, ein Zusammenschluss von Autoren, die sich darüber sorgen, dass literarische Texte, die eine besondere Konzentration erfordern, „beim Konkurrieren um eine insgesamt begrenzte Aufnahmefähigkeit zunehmend ins Hintertreffen“ geraten. Es sei die Aufgabe von Literatur, Komplexität nicht zu reduzieren, sondern aufzuzeigen, „wie Komplexität eben nicht erschreckend und gefährdend, sondern im Gegenteil belebend sein kann“.
Wie sehr Katharina Hackers Texte sich in dem hier umrissenen Literaturbegriff wiederfinden, zeigt ein 2009 begonnenes, auf drei Bücher angelegtes Romanprojekt, von dem bisher „Alix, Anton und die Anderen“ (2009) sowie „Die Erdbeeren von Antons Mutter“ (2010) erschienen sind und aus dem Katharina Hacker lesen wird: Beide Erzählungen kreisen um einen Berliner Freundeskreis in den frühen 40er Jahren ihres Lebens und um deren Eltern; beide fokussieren Menschen, die Einsamkeit erleiden und die den Tod immer neu mitten im Leben spüren. An der Bilanz ihres Lebens zweifelnd, hinterfragen sie sich immer wieder selbst angesichts des Verfalls der Eltern. Durch die Verknüpfung mehrerer Perspektiven verlangen die Texte die Aufmerksamkeit ihrer Leser – und belohnen dafür durch ebenso ernste wie bedrängend-wahrhaftige Reflexionen über die Gegenwart und das Leben.
Bereits am 26. Juni liest Katharina Hacker aus „Alix, Anton und die anderen“ und „Die Erdbeeren von Antons Mutter“ um 18.30 Uhr im Institut Pierre Werner (Cité Bibliothèque, 3, rue du Genistre, Luxemburg). Einen Mitschnitt der Lesung an der Saar-Uni strahlt SR2 Kulturradio am Dienstag, 8. Juli 2014, ab 20.00 Uhr in der Sendung „Literatur im Gespräch“ aus.
Ein Foto von Katharina Hacker zur Ankündigung der Lesung können Sie hier herunterladen. Bitte geben Sie als Bildnachweis an: Foto: Renate von Mangoldt.
www.uni-saarland.de/pressefotos
Kontakt:
Dr. Johannes Birgfeld
FR 4.1: Germanistik
E-Mail: j.birgfeld@mx.uni-saarland.de
Tel: 0681 302-2856
www.johannesbirgfeld.de
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