Lehramtsstudierende entwickeln Orientierungslauf für das Naturschutzgebiet Mainzer Sand
Stifterverband fördert neues Projekt zur praxisorientierten und fächerübergreifenden Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern an der JGU
Lehramtsstudierende der Uni Mainz werden einen Orientierungslauf für das Naturschutzgebiet Mainzer Sand ausarbeiten und den Lauf im kommenden Jahr mit Schulklassen aus der Region durchführen. Die Idee dazu stammt von der Arbeitsgruppe Didaktik der Biologie, die für ihr Projekt mit der Bezeichnung „L.A.U.F. – Lehramtsausbildung angewandt und fächerübergreifend“ von der Vodafone Stiftung, dem Deutschen Philologenverband und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft mit 10.000 Euro unterstützt wird. Gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Sportpädagogik, der Arbeitsgruppe Politikdidaktik und der Arbeitsgruppe Fachdidaktik Geographie soll das Projekt in die universitäre Lehre integriert werden. Das Konzept für den Orientierungslauf verfolgt einen stark praxisorientierten und fächerübergreifenden Ansatz, weshalb Lehramtsstudierende mit ganz unterschiedlichen Fächerkombinationen wie etwa Biologie und Sozialkunde oder Geographie und Sport teilnehmen können.
Zunächst werden die Projektverantwortlichen für das kommende Sommersemester eine Lehrveranstaltung entwickeln, in der die Studierenden das Naturschutzgebiet Mainzer Sand aus der Sicht ihrer jeweiligen Fächer – Biologie, Sport, Politik und Geographie – analysieren sollen. Dabei werden sie auch mit Lehrerinnen aus Rostock und Regensburg kooperieren, die für den Deutschen Lehrerpreis nominiert bzw. damit ausgezeichnet wurden. Diesen Preis verleihen die Vodafone Stiftung und der Philologenverband jährlich. Darauf aufbauend werden die Studentinnen und Studenten im nächsten Schritt ein gemeinsames Konzept für einen Orientierungslauf erarbeiten. Bei einem Orientierungslauf steuern die Teilnehmer mit Karte und Kompass bestimmte Punkte im Gelände an, sie müssen verschiedene Aufgaben lösen und die Lösungen dokumentieren – wie dies genau zu erfolgen hat, wird von den Studierenden im Einzelnen festgelegt.
Der Mainzer Sand bietet für das Vorhaben nahezu ideale Voraussetzungen. Das überregional bedeutsame Naturschutzgebiet besteht aus einer sandsteppenartigen Landschaft. Ungewöhnlich geringe Niederschlagsmengen und recht hohe Temperaturen ließen eine einzigartige, schützenswerte Flora und Fauna entstehen, darunter seltene Pflanzenarten, die gefährdet oder in Deutschland vom Aussterben bedroht sind. Das Gebiet liegt am Stadtrand von Mainz in unmittelbarer Nähe zu Fabriken, einer Kläranlage und einer Autobahn, die sechsspurig ausgebaut werden soll. „Der Mainzer Sand ist daher nicht nur als außerschulischer Lernort im klassischen Sinne, sondern auch aufgrund seiner vielfältigen weiteren fachlichen Anschlussmöglichkeiten für das Projekt von Relevanz“, teilte Univ.- Prof. Dr. Daniel Dreesmann, Leiter der Abteilung Didaktik der Biologie und Koordinator des Projektes, mit. „Gemeinsam mit meinen Kolleginnen Univ.-Prof. Dr. Kerstin Pohl, Dr. Claudia Steinberg und Studienrätin Marion Plien werden wir im L.A.U.F.-Projekt sowohl den Studierenden als auch den beteiligten Schulkassen den Mainzer Sand aus der Perspektive unserer vier Fächer näher bringen.“ Dabei freue man sich, so Dreesmann weiter, auch auf den Austausch mit den kooperierenden Lehrerinnen. Ihre Praxisbeispiele sollen für die Mainzer Fachdidaktiker als Vorbild dienen.
Die Vodafone Stiftung, der Deutsche Philologenverband und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft fördern das Projekt im Rahmen des Programms „Nah dran! Die Praxis als Vorbild". Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ist daran als Finalist der Lehrer-Initiative beteiligt. Langfristig wird das Ziel verfolgt, im Studiengang Master of Education für das Lehramt an Gymnasien ein interdisziplinär ausgerichtetes Wahlpflichtmodul anzubieten, sodass Studierende ihre Studienfächer im Rahmen eines selbst geplanten Projektes miteinander verbinden können.
Fotos:
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Der Mainzer Sand ist durch seine steppenartige Landschaft ein Naturschutzgebiet von überregionaler Bedeutung.
Foto: D. Dreesmann | AG Didaktik der Biologie JGU Mainz
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Der Mainzer Sand dient vielen Bewohnern der Stadt Mainz als Naherholungsgebiet.
Foto: D. Dreesmann | AG Didaktik der Biologie JGU Mainz
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Das Naturschutzgebiet Mainzer Sand liegt in unmittelbarer Nähe zu Fabriken, einer Kläranlage und Wohnhäusern. Es wird von einer Autobahn durchzogen, die sechsspurig ausgebaut werden soll.
Foto: D. Dreesmann | AG Didaktik der Biologie JGU Mainz
Weitere Informationen:
Univ.-Prof. Dr. Daniel Dreesmann
Didaktik der Biologie
Fachbereich Biologie
Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)
55099 Mainz
Tel. +49 6131 39-26597
Fax +49 6131 39-26589
E-Mail: daniel.dreesmann@uni-mainz.de
http://www.bio.uni-mainz.de/zoo/didaktik/133.php
Univ.-Prof. Dr. Kerstin Pohl
Institut für Politikwissenschaft
E-Mail: pohl@politik.uni-mainz.de
Dr. Claudia Steinberg
Abteilung Sportpädagogik und Sportethik
E-Mail: c.steinberg@uni-mainz.de
Marion Plien
Geographisches Institut
E-Mail: m.plien@geo.uni-mainz.de
Weitere Links:
http://www.stifterverband.info/bildungsinitiative/lehrer-bildung/nah_dran/index.html
http://www.lehrerpreis.de/
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