Hochschule steht im Dunkeln. Aktionskünstler und Verhüllungsspezialist Christo in Emden
Emden, 01.04.2015. Lange Zeit war es ruhig geworden um den Aktionskünstler und Verhüllungsspezialisten Christo. Jetzt meldet sich der 79-jährige mit einem neuen Projekt zurück, welches die Augen der Welt auf Ostfriesland lenken wird. Nach dem Riesenerfolg vor zwanzig Jahren in Berlin, wo Millionen von Zuschauern den verhüllten Reichstag besichtigten, will sich Christo nun der (Ent-)Visualisierung des vielkritisierten Elfenbeinturms der Wissenschaft zuwenden.
Die Leitung der Hochschule Emden/Leer ist von der Aktion begeistert und rechnet mit einer nachhaltigen Steigerung der Studierendenzahlen. Nach einer Planungszeit von etwa 9 Monaten, in der unter anderem auch die Belange und Einwände von Einwohnern des Stadtteils Constantia, von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hochschule, Studierenden sowie von Arbeitsmedizinern recherchiert wurden, soll es nun Anfang April losgehen. Ab September wird die verhüllte Hochschule dann für das komplette Wintersemester „im Dunkeln stehen“. Durch kleine Zugänge sollen Studierende, Professoren und Mitarbeiter in die Hochschule gelangen. Die eigentlichen Vorlesungen werden nur bei Kunstlicht erfolgen. Hierzu wurde die Hochschule im Vorfeld flächendeckend mit energiesparenden LED-Leuchten ausgestattet. Christo verspricht den Studierenden ganz besondere Eindrücke durch die Licht- und Geräuschfilterung, die durch die Verhüllung entsteht.
Wie bei allen Projekten will Christo die anfallenden Kosten privat aufbringen. Durch den Verkauf von Skizzen, Bildern und Übertragungsrechten soll das Geld wieder eingespielt werden. Damit bleibt das Vorhaben von Sponsoren oder staatlichen Einflüssen unabhängig.
Das Projekt wird vom Künstler höchstpersönlich am 1. April im Beisein von Ministerpräsident Stephan Weil und der zuständigen Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić, feierlich gestartet.
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