Stellt die frühe Kindheit Weichen? Fachtagung zur Bedeutung der frühen Entwicklungsphase
Zu dem Thema "Stellt die frühe Kindheit Weichen?" findet vom 25. bis 26. September 2015 die Fachtagung in der Neuen Aula der Universität Heidelberg statt, zu der das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) und das Institut für Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie des Universitätsklinikums Heidelberg eingeladen haben. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland stellen neueste Erkenntnisse vor, die die besondere Bedeutung der frühen Kindheit für das spätere Leben belegen. Zugleich werden Wege zu einer Unterstützung von Eltern aufgezeigt.
„Stellt die frühe Kindheit Weichen?“ Diese Frage steht im Mittelpunkt einer zweitägigen Veranstaltung, zu der das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) und das Institut für Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie des Universitätsklinikums Heidelberg einladen. Die Tagung findet vom 25. bis 26. September 2015 in der Neuen Aula der Universität Heidelberg statt, 350 Fachleute werden erwartet. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen aus dem In- und Ausland stellen neueste Erkenntnisse vor, die die besondere Bedeutung der frühen Kindheit für das spätere Leben belegen. Zugleich werden Wege zu einer Unterstützung von Eltern aufgezeigt. Für den langjährigen Ärztlichen Direktor des Instituts Prof. Dr. Manfred Cierpka - viele Jahre zugleich Mitglied des NZFH-Beirats - ist die Veranstaltung mit seiner Abschiedsvorlesung verbunden.
„Die enorme Bedeutung der frühen Kindheit ist wissenschaftlich erwiesen“, sagt Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Ihre Behörde trägt das NZFH in Kooperation mit dem Deutschen Jugendinstitut (DJI). „Bund, Länder und Kommunen haben rea-giert: Sie bieten seit einigen Jahren umfangreiche Maßnahmen in den Frühen Hilfen an.“ Gerade auch, um insbesondere Schwangere und Eltern mit Klein-kindern in belastenden Lebenslagen zu unterstützen. „Ziel der Frühen Hilfen ist es, allen Kindern gesunde und förderliche Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten.“
Prof. Dr. Sabine Walper, Forschungsdirektorin am Deutschen Jugendinstitut, erläutert: „Wir wissen bisher noch nicht, wie hoch der Bedarf an Unterstützung für Schwangere und Familien mit Kleinkindern in Deutschland tatsächlich ist und wie gut er abgedeckt wird. Daher haben wir umfassende Studien auf den Weg gebracht, um Erkenntnisse zu gewinnen, mit denen wir die Angebote noch zielgerichteter an den Bedarfen der Familie orientieren können.“ Sie gibt in ihrem Vortrag erste Einblicke in Ergebnisse zu den Belastungs- und Versorgungslagen von Familien mit Säuglingen und Kleinkindern.
„Das Bewusstsein in der Gesellschaft und Politik ist dafür gestiegen, dass man durch Prävention Erkrankungen verhindern und somit auch Folgekosten vermeiden kann“, freut sich Prof. Dr. Manfred Cierpka. Er ist einer der re-nommiertesten Experten auf dem Gebiet und geht in seinem Abschiedsvor-trag auf die psychosoziale Prävention ein. Prof. Cierpka betont: „Auch das Expertenwissen in diesem Feld ist in der Medizin, der Psychologie, der Öko-nomie sowie in den biologischen und neurobiologischen Fächern rasant ge-stiegen.“
Die weiteren Vorträge gehen unter anderem auf den Einfluss der familiären Belastungen auf die kindliche Entwicklung ein und stellen Erkenntnisse aus psychoanalytischer, entwicklungspsychologischer sowie neurobiologischer Forschung dar. Ein geschichtsphilosophischer Beitrag und ein Vortrag zur Forschung für hochbelastete Familien in Deutschland ergänzen die multipro-fessionelle und interdisziplinäre Tagung.
Der Tagungsbegleiter „Stellt die frühe Kindheit Weichen?“ mit den Kurzfas-sungen der meisten Beiträge steht im Anschluss an die Veranstaltung zum Download unter www.fruehehilfen.de und kann dort auch unter der Bestell-nummer 16000173 oder per E-Mail an order@bzga.de kostenlos bezogen werden.
Nationales Zentrum Frühe Hilfen
Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen ist ein Kooperationsprojekt der BZgA mit dem Deutschen Jugendinstitut e.V. und wird gefördert vom Bundesministeri-um für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Es unterstützt seit 2007 die Fachpraxis dabei, familiäre Belastungen früher zu erkennen, bedarfsgerechte Angebote bereitzustellen und die Vernetzung der unterschiedlichen Berufs-gruppen zu fördern. Außerdem koordiniert es die Bundesinitiative Frühe Hilfen bis Ende 2015 auf Bundesebene.
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizini-schen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Hei-delberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen For-schungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung inno-vativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Pati-enten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 12.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca. 1.900 Betten werden jährlich rund 66.000 Patienten voll- bzw. teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.500 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg. www.klinikum.uni-heidelberg.de