Olympia 2016: Software der Technischen Universität München trägt zum Beachvolleyball-Erfolg bei
Laura Ludwig und Kira Walkenhorst haben bei den olympischen Spielen in Rio als erstes europäisches Frauenteam die Goldmedaille im Beachvolleyball geholt. Einen Teil zu dem souveränen 2:0-Sieg gegen das brasilianische Duo Agatha/Barbara konnte auch die Technische Universität München (TUM) beitragen: Die Auswertungsmethodik und die Software „BeachViewer“ für die Spielanalyse wurden am Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik konzeptioniert und entwickelt.
Wie in vielen anderen Mannschaftssportarten wird auch beim Beachvolleyball eine Spielanalyse mithilfe von Software immer wichtiger. „BeachViewer” hilft, anhand von Videoaufnahmen Daten zu sammeln, Zusammenhänge zu finden und diese für die Trainer und Spieler optimal darzustellen. "Wie bei der Spielanalyse beim Fußball, die ebenfalls ein Forschungsschwerpunkt von uns ist, geht es darum, taktische Strukturen in großen Datenmengen zu erkennen", sagt Prof. Martin Lames, Inhaber des Lehrstuhls für Trainingswissenschaft und Sportinformatik.
„Eine typische Frage, die wir beantworten können, ist, ob eine bestimmte Ausgangsposition in der Abwehr die letztendliche Richtung des Blocks beeinflusst. Die Spieler können sich darauf einstellen, und die Erfolgswahrscheinlichkeit ihrer Aktionen erhöhen“, ergänzt Dr. Daniel Link, der das Projekt vor sieben Jahren mit Bundestrainer Jörg Ahmann initiiert hat und zusammen mit Sebastian Wenninger am Lehrstuhl betreut
Schon beim Sieg von Brink/Reckermann im olympischen Beachvolleyballturnier 2012 wurde das TUM-Programm eingesetzt. Seit 2010 fördert das Bundesinstitut für Sportwissenschaft das Projekt durchgängig. „Die innovative Methodik und Umsetzung in Software ist weltweit einmalig und sichert uns einen Wettbewerbsvorteil vor den anderen Nationen ", sagt Ahmann, der auf Seite des Deutschen Volleyball Verbandes (DVV) für das Projekt verantwortlich ist.
Kontakt:
Dr. Daniel Link
Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik
daniel.link@tum.de
Publikationen zum Thema:
D. Link, "A Toolset for Beach Volleyball Game Analysis Based on Object Tracking". International Journal of Computer Science in Sport, 13:1, (2014), 24-35.
D. Link, J. Ahmann. "Moderne Spielbeobachtung auf Basis von Positionsdaten". Sportwissenschaft, 43:1 (2013), 1-11.
D. Link, J. Ahmann. "Spielanalyse im Beachvolleyball – Die Softwaretools für die Olympischen Spiele 2012". Leistungssport, 4 (2013), 58-63.
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