Forschungspressereise von Wissenschaftsminister Konrad Wolf an die Hochschule und Universität Mainz
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bieten diverse Einblicke in das Themenfeld "Mensch – Medien – Kommunikation"
Mainz ist eine Medienstadt – hier sitzt mit dem ZDF die größte öffentlich-rechtliche Sendeanstalt Europas, der SWR hat hier einen seiner drei Hauptstandorte und Sat.1 sendet direkt von Mainz aus seine regionale Nachrichtensendung für Rheinland-Pfalz und Hessen. Hinzu kommen Presseagenturen und Verlagshäuser, TV- und Radiosender, Zeitungen und Online-Nachrichtenportale. Die Hochschule Mainz und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) bieten zudem ein breites Portfolio verschiedener Mediendisziplinen – von Kommunikations- und Medienforschung über Journalismus und Unternehmenskommunikation bis hin zu Kommunikations- und Mediendesign. "Mit großer Geschwindigkeit verändert und revolutioniert die Digitalisierung unser Leben. Sie durchdringt alle Lebens-, Gesellschafts- und Arbeitsbereiche. Ich bin daher sehr gespannt auf die aktuellen Forschungsergebnisse, die uns von den Mainzer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hier präsentiert werden", erklärt Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf, der zu dieser Pressereise eingeladen hatte. "Sowohl die Hochschule als auch die Universität setzen starke Akzente im Forschungs- und Lehrbereich der Medien – und genau dies ist es wert, im Rahmen einer Pressereise präsentiert zu werden."
An der Hochschule Mainz wurde der Bereich "Informationstechnik und Kommunikation" bereits im Jahr 2010 als einer der zentralen Schwerpunkte des Forschungsprofils definiert. "Daher bietet der Themenschwerpunkt 'Mensch – Medien – Kommunikation' eine ideale Gelegenheit, unsere Kompetenzen in diesem Forschungsgebiet zu präsentieren", erläutert Prof. Dr.-Ing. Gerhard Muth, Präsident der Hochschule Mainz. "Die Projekte, die wir im Rahmen der Forschungspressereise vorstellen, kommen aus allen drei Fachbereichen der Hochschule – Technik, Gestaltung und Wirtschaft – und haben einen engen Praxisbezug. Das Spektrum reicht von der Anwendung innovativer optischer 3-D-Messtechniken in Archäologie und Denkmalpflege über den Einsatz bewegter Typografie im Bereich der Virtuellen Realität bis hin zu alternativen Anwendungsmöglichkeiten von computergestützten Technologien wie Augmented Reality und Gestenerkennung in der Kundenkommunikation. Dabei setzt die Hochschule Mainz mit Erfolg auf Interdisziplinarität und die Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartnern wie dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum, die einen starken Praxisbezug gewährleisten."
Die Hochschule Mainz ist mit den Studiengängen Kommunikationsdesign, Zeitbasierte Medien und Kommunikation im Raum eine der größten Hochschulen für Design in Deutschland. Grundlegende Forschungsfragen und aktuelle Entwicklungen im Schwerpunkt Medien und Kommunikation werden in den beiden Forschungsinstituten Designlabor Gutenberg und Institut für Mediengestaltung adressiert. Das Designlabor Gutenberg versteht sich als Schnittstelle zur Lehre im Kommunikationsdesign vor dem Hintergrund der Anforderungen des modernen Designmanagements. Das Ziel der Forschungsarbeit im img – Institut für Mediengestaltung ist es, Voraussetzungen zu schaffen, um die menschliche Kommunikation durch den bewussten Einsatz von Medien zu bereichern. Das Spektrum reicht von audiovisueller Gestaltung bei Film, Fernsehen und Animationen über den Realfilm, 360°-Anwendungen und Interaktion bis hin zu zeitbasierter Typografie. "Wir im img gestalten in der digitalen Transformation. Ein Begriff, der die Herausforderung nach Alain Veuve viel besser umschreiben würde, ist die 'ständige Disruption'. Damit wird deutlich, dass sich der Wandlungsprozess immerwährend fortsetzt und dass dieser zugleich eine umbrechende, tiefgreifende Dimension besitzt. Das fordert die Gesellschaft heraus, die Industrie – und uns Gestalter", umschreiben die beiden Leiter des Instituts, Prof. Hartmut Jahn und Prof. Anja Stöffler, die Herausforderungen in diesem Bereich.
An der Johannes Gutenberg-Universität Mainz befasst sich der interdisziplinäre Forschungsschwerpunkt Medienkonvergenz bereits seit 2008 mit vielseitigen Forschungsfragen, die sich aus dem rasanten und tiefgreifenden Struktur- und Funktionswandel der Medienlandschaft ergeben. Die fortschreitende Digitalisierung und Vernetzung prägen zunehmend unseren Alltag. Sie verändern fundamental die Art und Weise, wie Menschen kommunizieren und sich informieren, wie Meinungen entstehen und wie politische Prozesse funktionieren.
"Der Forschungsschwerpunkt Medienkonvergenz, der aktuell im Rahmen der Forschungsinitiative Rheinland-Pfalz mit 400.000 Euro jährlich gefördert wird, bündelt die an der JGU in einer für Deutschland einmaligen Vollständigkeit vertretenen Medienfächer und bietet regen Austausch mit medienrelevanten Querschnittsdisziplinen, um die gesellschaftlichen, rechtlichen und wirtschaftlichen Folgen der Medienevolution zu erfassen", erklärt Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Durch die Integration unterschiedlicher fachlicher Expertisen können digitale Veränderungsprozesse in ihrer Gesamtheit betrachtet werden, umso der immensen Komplexität der Entwicklungen gerecht zu werden. Damit kann die Forschung auch die politische Diskussion zum Thema Digitalisierung bereichern und Handlungsempfehlungen aussprechen. Wichtig ist deshalb der Wissenstransfer in die Öffentlichkeit unter der Dachmarke Mainz Media Forum und die Vernetzung mit den Medienunternehmen in der Region.
Der Forschungsschwerpunkt Medienkonvergenz hat sich in den vergangenen Jahren einer breiten Themenpalette vom psychologischen Wohlbefinden bei der Mediennutzung über pharmakologisches Neuroenhancement bis hin zur Googleisierung der Informationssuche gewidmet. Ausgebaut wird gegenwärtig der Themenschwerpunkt Medienvielfalt, der sich der zentralen Frage widmet, wie sich Öffentlichkeit, Meinungsbildungsprozesse und politische Prozesse unter den Bedingungen der Digitalisierung verändern. Gerade hier ist der Bedarf wissenschaftlich fundierter Erkenntnisse für die medienpolitische Diskussion und zeitgemäßer Regulierungsansätze enorm.
Alleinstellungsmerkmale sind aber nicht nur die breite sozialwissenschaftlich-empirisch ausgerichtete Forschungstradition im Bereich Internet und Öffentlichkeit (Institut für Publizistik), sondern auch die einmalige Verbindung zu medizinischer Expertise im Bereich Internetsucht. Wie sich diese interdisziplinäre Zusammenarbeit konkret gestaltet, kann man anschaulich an einer der aktuellen Forschungsprojekte beschreiben: "So läuft derzeit die 'Always-on'-Studie, für die rund 1.800 Schülerinnen und Schüler in Rheinland-Pfalz zu ihren Mediennutzungsgewohnheiten befragt werden. Primäres Ziel dieser Studie ist es, die Entwicklung der Onlinekommunikation Jugendlicher im Laufe der Adoleszenz nachvollziehbar zu machen", erläutert Prof. Dr. Birgit Stark, Sprecherin des Forschungsschwerpunkts Medienkonvergenz. Entsprechend werden die Jugendlichen unterschiedlicher Jahrgangsstufen zu mehreren Messzeitpunkten zu ihrem Kommunikationsverhalten und ihrer Internetnutzung befragt. So soll für den wissenschaftlichen Diskurs ebenso wie für Verantwortliche in den Bereichen Politik, Bildung und Jugendschutz eine zuverlässige Informationsgrundlage zu elementaren Fragen der Internetnutzung Jugendlicher bereitgestellt werden. "Als Gegenposition zu einer primär risikofokussierten Perspektive, die eine exzessive und suchtartige Internetnutzung oder Cybermobbing in den Mittelpunkt stellt, soll in dieser repräsentativen Längsschnittuntersuchung, an der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen der Kommunikationswissenschaft, Medienpädagogik und psychosomatischen Medizin beteiligt sind, auch die positive Seite der Internetnutzung beleuchtet werden", so Stark. Unter der Überschrift "Macht Facebook glücklich oder unglücklich?" werden am 24. November 2016 im Festsaal der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz in Mainz Ergebnisse der "Always-on"-Studie vorgestellt. Weitere Informationen unter https://www.medienkonvergenz.uni-mainz.de/2016/10/18/macht-facebook-gluecklich-oder-ungluecklich-befunde-einer-aktuellen-schuelerbefragung-in-rheinland-pfalz/.
Bildmaterial:
http://www.hs-mainz.de/fileadmin/content/praesentation_im_i3mainz.jpg
Präsentation im Institut für Raumbezogene Informations- und Messtechnik der Hochschule Mainz. (v.l.) Minister Prof. Dr. Konrad Wolf mit Hochschulpräsident Prof. Dr. Gerhard Muth und Institutsleiter Prof. Dr. Frank Boochs
Foto: Katharina Dubno
http://www.uni-mainz.de/bilder_presse/forschungspressereise_2016_medien.jpg
(v.l.) JGU-Präsident Prof. Dr. Georg Krausch, Prof. Dr. Gregor Daschmann, Dekan des Fachbereichs Sozialwissenschaften, Medien und Sport, und Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf in der Bereichsbibliothek des neuen Georg Forster-Gebäudes, in der unter anderem die Bestände der Publizistik, Filmwissenschaft und Politikwissenschaft untergebracht sind
Foto: Stefan F. Sämmer
Weitere Informationen zu den Projektpräsentationen der Forschungspressereise:
http://www.hs-mainz.de/fileadmin/content/Hochschule_Mainz_Forschungsprojekte.pdf
http://www.uni-mainz.de/downloads_presse/forschungspressereise_2016_medien.pdf
Kontakt:
Hochschule Mainz
Bettina Augustin
Abteilung Kommunikation
Lucy-Hillebrand-Str. 2
55128 Mainz
Tel. 06131 628-7318
E-Mail: bettina.augustin@hs-mainz.de
http://www.hs-mainz.de
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Kathrin Voigt
Stabsstelle Kommunikation und Presse
55099 Mainz
Tel. 06131 39-22369
E-Mail: presse@uni-mainz.de
http://www.uni-mainz.de
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