FHWS: Internationale Woche zum Thema Soziale Arbeit im Kontext von Flucht und Migration
Rund sechzig (inter-) nationale Referenten erörterten Herausforderungen der Sozialen Arbeit in Vorträgen und Workshops
Die Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften veranstaltete ihre „International Social Work Week“ (ISWW), eine Konferenzwoche zum Thema Internationale Soziale Arbeit im Kontext von Flucht und Migration mit etwa sechzig Referenten aus dem In- und Ausland. Die nationalen wie globalen Entwicklungen mit Kriegen, Krisen, humanitären Katastrophen und Massenmigration lassen die vielfältigen und vielschichtigen Anforderungen an die soziale Arbeit kontinuierlich steigen. Im Rahmen von ca. vierzig Fachvorträgen, acht Podiumsdiskussionen sowie drei Workshops standen fünf Themenbereiche im Blickpunkt der Veranstaltungen: die Internationale Soziale Arbeit: Paradigma und Forschung neu denken, die Internationale Soziale Arbeit mit Flüchtlingen und Migranten, die Sozialarbeit mit Flüchtlingen und Migranten in der Herkunfts- und Transitregion, Radikalisierungsprävention und Konflikttransformation sowie die soziokulturelle Integration von Flüchtlingen und Migranten in Deutschland.
Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt sagte in seinen Grußworten, dass die Themen Flucht, Migration und Asyl die vertraute Ordnung und Integrität mehrerer europäischer Staaten bis in den Kern bewegt haben. Er erinnerte an die sogenannte Balkanroute, die für alle Länder entlang dieser Route eine besondere humanitäre und logistische Herausforderung darstellte. Man habe es geschafft, gemeinsam u.a. als Religionsgemeinschaften, Wohlfahrtsorganisationen und über Initiativen von Bürgern im Bereich der Flüchtlingsaufnahme unterstützend aktiv zu werden. Der Hochschule sicherte der Oberbürgermeister die Unterstützung der Stadt Würzburg bei ihren Bemühungen zu, durch ein internationales Netzwerk an Studiengängen zu einer Professionalisierung der Sozialen Arbeit in Herkunfts-, Transit- und Zielländern beizutragen.
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung betonte in seinem Grußwort die Rolle der Sozialen Arbeit in der Einzelfallhilfe wie in der Gemeinwesenarbeit im Handlungsfeld Flucht und Migration. Es sieht in den Bemühungen der Hochschule für eine vertiefte internationale akademische Zusammenarbeit einen der besten Wege, um die Herausforderungen bewältigen zu können.
Die Teilnehmer der Veranstaltungen - Professoren, Dozenten, Studierende, Vertreter von Organisationen sowie interessierte Gäste – nutzten die Vorträge zu verschiedenen Themen wie beispielsweise die „Sozialarbeit mit Flüchtlingen und Migranten“ mit einem Blick aus acht verschiedenen Ländern weltweit, zum Thema „Den Menschen helfen, die vor mir stehen: eine Analyse der gelebten Erfahrungen deutscher Sozialarbeiter, die auf die Flüchtlingskrise reagieren“, „Glaubenssensibilität als neuer Ansatz der sozialen Arbeit in Deutschland“, „Umgang mit Konflikten – Gemeinsame Ideen und Erfahrungen“ oder „Jugendhilfe – Diakonie“ mit Einblicken in die Disziplinforschung und den Theoriediskurs im internationalen Kontext des Wissenschaftsaustausches. Kompetenzen und Qualifikationsanforderungen sowie Möglichkeiten der Weiterentwicklung von Disziplin-, Professions- und Praxisforschung im Migrationsbereich wurden ebenfalls diskutiert.
Durch die Teilnahme nationaler wie internationaler Experten aus den USA, Finnland, Uganda, Nigeria, Kenia, dem Libanon, Jordanien, Italien, Griechenland, der Türkei, Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland konnten Erfahrungen und Entwicklungen der Sozialen Arbeit ausgetauscht und im Netzwerk erörtert werden. Nach Rückmeldung vieler Teilnehmer war es gerade der Austausch zwischen Wissenschaftlern aus dem sogenannten Globalen Norden und dem Globalen Süden, der die Veranstaltung einzigartig und wertvoll machte. Teilnehmer sprachen von der bestorganisierten und -strukturierten, thematisch umfassendsten, und qualitativ hochwertigsten Konferenz, an der sie bislang haben teilnehmen können. Internationale Soziale Arbeit, so ein Teilnehmer, könne so eine Brücke zwischen den Weltregionen werden.
Die englischsprachige Veranstaltung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Bayerischen Forschungsallianz, die Siemens Stiftung, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst sowie die European Association of Schools of Social Work ganz wesentlich finanziell gefördert.
Weitere Informationen:
http://www.fhws.de
http://bit.ly/2xpvJQV
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