Antiakademismus
Mittelweg 36-Doppelheft 4-5/2017 erscheint am 4. Oktober
Die Universität gehört nicht nur zu den ältesten, sondern auch zu den erfolgreichsten Institutionen der Moderne. Ebenso alt wie sie selbst ist allerdings auch die Kritik an ihr. Der Antiakademismus scheint so etwas wie der dunkle Zwilling des universitären Geistes zu sein. Welche Bewegungen und Diskurse, welche Rollenmodelle und Gattungen bringt das Wechselspiel dieser beiden Antipoden hervor? Wie vermag es zum Antrieb für Versuche der theoretischen und institutionellen Erneuerung zu werden? Und schließlich: Was verrät uns die Kritik an der Universität über die Gesellschaft, deren Wissen sie mit hervorbringt und bewirtschaftet? Diesen Fragen widmet sich das diesjährige Doppelheft des Mittelweg 36.
In "Gegen die Uni studieren" skizzieren Hanna Engelmeier und Philipp Felsch die Konturen eines Antiakademismus, der zumeist innerhalb der universitären Mauern entspringt, gefolgt von Geoffroy de Lagasnerie, den das Nachdenken über Die Universität und ihre Kritiker zu eminent politischen Fragen nach dem Verhältnis von Wahrheit und institutionalisierter Gelehrsamkeit führt. Sodann stößt Marian Füssel bei seinem Streifzug durch Topoi des Antiakademismus auf Schulfüchse, Streithähne und gelehrte Affen, dieweil Patrick Eiden-Offe die Junghegelianer Auf dem Weg zur reinen Kritik begleitet. Thomas Etzemüller wiederum nimmt »Arme Irre«, Pseudowissenschaftler und Friedrich Kittler als Figuren der antiakademischen Grenzziehung in den Blick, während Stefan Höhne die Anfänge der Roten Brigaden als militante Universitätsguerilla nachzeichnet. Auf der Spur heterogener Phänomene sind Diedrich Diederichsen, der in Hilfe, mein Lover ist Ethnologe! von einem Antiakademismus erzählt, der auf Wissenserotik und Sex mit dem Forschungsobjekt setzt, und David Kaldewey, der uns eine neue Bewegung vorstellt, die den Campus als "Safe Space" reklamiert. Abgerundet wird das Heft durch Eva Geulen, die die Universität angesichts aktueller Angriffe Gegen Antiakademismus verteidigt, sowie durch Wolfgang Kraushaar, der verrät, was die Studentenbewegung so alles "Unter den Talaren..." fand.
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