Im Jahr 2050 könnten die meisten von uns Energiebürger*innen sein
Verfolgen Sie aktiv Ihren Energieverbrauch oder produzieren Sie sogar selbst Ökostrom? Wenn ja, dann sind Sie bereits jetzt Energiebürger*in. Bis zum Jahr 2050 könnten sogar die meisten Haushalte in der EU potenziell an nachhaltigen Energiemaßnahmen beteiligt sein, z. B. durch lokales Energiesparen oder die Erzeugung und Speicherung von Ökostrom. Wie das funktionieren kann, will das EU-Projekt GRETA - Green Energy Transition Actions herausfinden und neue Erkenntnisse darüber gewinnen, welche Möglichkeiten einzelne Bürger*innen haben, sich an der Energiewende aktiv zu beteiligen.
Forschende gehen davon aus, dass einzelne Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, den Prozess hin zu einer nachhaltigeren Zukunft zu beschleunigen und somit zu Energiebürger*innen zu werden (engl.: Energy Citizens). Diese Vermutung wird u.a. durch die jüngste EU-Gesetzgebung gestützt, die es einzelnen Haushalten und Gemeinden ermöglicht, ihre eigene Energie zu produzieren, zu speichern und zu verkaufen.
Allerdings weiß man nur wenig über die komplexen Prozesse zur Motivation und Bereitschaft der Bürger*innen, sich im Rahmen eines Energy Citizenship zu engagieren. Auch sind die potenziellen Barrieren für ein solches Engagement noch unklar. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Projekt gehen jedoch davon aus, dass eine Top-Down-Politik, die allein von technologischen Erkenntnissen und Märkten getrieben wird, die Bürger*innen nicht ausreichend zum Handeln motivieren kann. Aus diesem Grund wollen sie vor allem die sozialen Aspekte der Energiewende untersuchen und verschiedene lokale Energiegemeinschaften in Deutschland, Italien, den Niederlanden, Spanien und Portugal in den Blick nehmen.
Helinä Melkas, Projektkoordinatorin von GRETA, betont, dass das Konzept des Energy Citizenship multidimensional ist und das Wissen, wie Menschen in diesem Bereich handeln und welche Informationen sie benötigen noch nicht ausreichend bekannt. Mit seiner Forschung will das internationale Konsortium des Projekts neues zukunftsorientiertes Wissen produzieren und Raum für Diskussionen über Energy Citizenship auf verschiedenen Ebenen schaffen – von der individuellen bis zur politischen. Bürger*innen, Gemeinden und politische Entscheidungsträger*innen sollen darin unterstützt werden, zukünftig evidenzbasierte Entscheidungen treffen zu können. „Die Energiewende gehört allen“, bekräftigt Melkas.
Das GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften bringt im Projekt vor allem seine Expertise für georeferenzierte sozialwissenschaftliche Daten ein. „GESIS kann seine in den letzten Jahren gewachsene Infrastruktur im Bereich georeferenzierter Daten passgenau in das Projekt einbringen. Dass dabei Forschungs- und Policy-Fragen bearbeitet werden können, die in den nächsten Jahrzehnten von höchster gesellschaftlicher Relevanz sind, ist natürlich überaus erfreulich“, sagt Stefan Jünger, Projektverantwortlicher für GRETA bei GESIS.
Koordiniert wird GRETA von der LUT Universität (Finnland). Neben GESIS ist ein multinationales Team von Expert*innen aus den folgenden Institutionen beteiligt: TNO (Niederlande), Universität Bologna (Italien), Fraunhofer ISI (Deutschland), Virtual Power Solutions (Portugal), Tecnalia (Spanien) und Kaskas Media (Finnland).
Das Projekt wird durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union finanziert und läuft von 2021 bis 2023. Offiziell gestartet ist es am 7. Mai 2021. Folgen Sie GRETA über Twitter und LinkedIn.
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Ansprechpartner*in bei GESIS:
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Dr. Stefan Jünger
Projektverantwortlicher GRETA bei GESIS
stefan.juenger@gesis.org
+49(0)22147694426
Dr. Sophie Zervos
Presse & Transfer
sophie.zervos@gesis.org
Unter Sachsenhausen 6-8
D-50667 Köln
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Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Helinä Melkas
Projektkoordinatorin
helina.melkas@lut.fi
+358 40 588 1400
Weitere Informationen:
https://projectgreta.eu/
https://twitter.com/ProjectGreta
https://www.linkedin.com/company/project-greta/
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