Der zerstreute Professor: Was Eremiten und Gelehrte verbindet
Während Einsamkeit heute überwiegend als Problem wahrgenommen wird, war der Rückzug aus der Gesellschaft über viele Jahrhunderte ein beliebter Trend. Vor allem im Mittelalter standen Eremiten hoch im Kurs: Die in Einsamkeit lebenden Einzelnen entwickelten ab Mitte des 11. Jahrhunderts eine solche Anziehungskraft, dass auch die junge „scholastische“ Wissenschaft, die damals in den Städten Europas entstand, dem Ideal der Weltflucht nachstrebte. Wie sich aus dieser Lebensform ein gelehrter Habitus entwickelte, der die Wissenschaft bis heute prägt, erklärt der Historiker Prof. Dr. Frank Rexroth von der Universität Göttingen.
Originalpublikation:
http://Gelehrter Habitus und eremitische Lebensform. Eine Sozialgeschichte der Einsamkeit in der Ära Peter Abaelards, in: Historische Zeitschrift, Bd. 313/3 (2021), S. 614–644
Weitere Informationen:
https://www.degruyter.com/journal/key/hzhz/html Historische Zeitschrift
https://www.uni-goettingen.de/de/69960.html Lehrstuhl Prof. Dr. Frank Rexroth