Michael Hombergs Beitrag zur elektronischen Part-nervermittlung gewinnt den »Zeitgeschichte digital«-Preis
Die Liebe hat gesiegt: Der vom Verein der Freunde und Förderer des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam gestiftete Preis ging gestern Abend an den Historiker Dr. Michael Homberg für seinen Beitrag „Computerliebe“. Der Text widmet sich den Anfängen der elektronischen Partnervermittlung in den USA und Westeuropa. Erstmals wurde zudem ein Sonderpreis für ein Lebenswerk im Bereich der digitalen Geschichtswissenschaft vergeben: Die Auszeichnung erhielt Professor Rüdiger Hohls von der Humboldt Universität zu Berlin für seine Pionierarbeit beim Aufbau des Dienstes „H-Soz-Kult“, der wichtigsten Plattform zur digitalen Vernetzung in der Geschichtswissenschaft.
Die Preisverleihung fand am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) statt. Der Förderverein des Instituts verleiht den »Zeitgeschichte digital«-Preis seit 2017 jährlich.
In seiner Ansprache betonte Martin Gorholt, Vorsitzender des Freundeskreises des ZZF: „Immer mehr vor allem junge Menschen finden den Zugang zu Filmen, Wortbeiträgen und Texten über das Internet. Deshalb ist es so verdienstvoll, dass das ZZF Formate und Plattformen entwickelt hat, um zeitgeschichtliche Texte auffindbar und attraktiv digital zu präsentieren.“
Der »Zeitgeschichte digital«-Preis ist seit 2017 die erste Auszeichnung in Deutschland, die sich dezidiert digitalen Publikationen in den Geschichtswissenschaften widmet. „Aufgrund der hohen Qualität der diesjährigen Beiträge haben wir erstmals auch die zweit- und drittplatzierten Texte gewürdigt“, sagt Jutta Braun, Vorstandsmitglied im Freundeskreis. Den zweiten Platz teilten sich punktgleich Professorin Monika Dommann von der Universität Zürich, die Siegfried Giedions „Herrschaft der Mechanisierung“ neu interpretierte, sowie Dr. Fernando Esposito, der die Ikonografie von Briefmarken „für und wider Faschismus“ analysierte. Den dritten Platz belegte Dr. Tilman Siebeneichner von der Humboldt Universität mit seinem Text „We are all astronauts“, in dem er die Isolation in Coronazeiten mit dem Forschungsdasein von Historiker*innen in Beziehung setzt.
Der Preis ist benannt nach dem Dachportal "Zeitgeschichte digital", das die vier am ZZF betreuten Online-Plattformen »Docupedia«, »Visual History«, »zeitgeschichte | online« und die »Zeithistorischen Forschungen« vernetzt. Jährlich erscheinen dort zahlreiche Beiträge von Wissenschaftler*innen, die zur Zeitgeschichte forschen. In diesem Jahr waren zwölf aus den mehr als 200 Beiträgen für den mit 500 Euro dotierten Preis von den Redaktionen vorab nominiert.
Auch der weitere Abend stand ganz im Zeichen der Geschichtsvermittlung: Die ZZF-Historiker*innen Christine Bartlitz, Dr. Christoph Classen und Dr. Achim Saupe stellten mit "zdbooks" eine neue Präsentationsplattform des ZZF vor, die künftig Bücher im digitalen Raum publiziert.
ZZF-Wissenschaftler Jan C. Behrends präsentierte zudem die gemeinsam mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gestaltete Foto-Ausstellung „Postsowjetische Lebenswelten“.
Den prämierten Text finden Sie hier:
Michael Homberg, Computerliebe. Die Anfänge der elektronischen Partnervermittlung in den USA und in Westeuropa, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, Online-Ausgabe, 17 (2020), H. 1, Druckausgabe: S. 36-62.
https://zeithistorische-forschungen.de/1-2020/5811
Zum Preisträger:
Dr. Michael Homberg ist seit Oktober 2020 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam in der Abteilung "Medien- und Informationsgesellschaft"
https://zzf-potsdam.de/de/mitarbeiter/michael-homberg
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Dr. Michael Homberg
homberg@zzf-potsdam.de
Weitere Informationen:
https://zzf-potsdam.de/de/zeitgeschichte-digital - Internetplattform »Zeitgeschichte digital«
https://zzf-potsdam.de – Website Leibniz-Zentrum für Zeithistori-sche Forschung Potsdam
https://zzf-potsdam.de/de/institut/freunde - Verein der Freunde und Förderer des ZZF